Die Folterkammer des Hexenjägers

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Die Folterkammer des Hexenjägers

The Haunted Palace

USA 1963

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 84 Min.

Studio: MGM

Vertrieb: e-m-s

Filmzine-Review vom 07.01.2004

Der Hexenmeister Curwen (Vincent Price) wird von den Bewohnern des kleinen Dorfes Arkham bei lebendigem Leib verbrannt, doch bevor er stirbt, belegt er den Ort mit einem Fluch. Als 110 Jahre später Dexter Ward (ebenfalls Vincent Price), der Urenkel Curwens, mit seiner Frau das verlassene Schloss des Hexers bezieht, ergreift Curwens Geist Besitz von ihm und sinnt auf Rache…

Die Folterkammer des Hexenjägers ist so etwas wie die Mogelpackung unter den Poe-Adaptionen Roger Cormans. In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um die sehr freie Umsetzung einer Horrorgeschichte von H.P. Lovecraft („Der Fall Charles Dexter Ward“), die gegen den Willen des Regisseurs im Englischen kurzerhand mit dem Titel eines Gedichts von Edgar Allan Poe („The Haunted Palace“) versehen wurde, da man an den Erfolg der Poe-Verfilmungen anknüpfen wollte. Hätte Corman geahnt, wie eines Tages die billig-reißerische deutsche Übersetzung lauten würde, hätte er vermutlich noch heftiger protestiert. Trotz der relativ kurzen Gesamtlänge gelingt es dem Film nicht, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, gegen Ende flacht die Geschichte leider etwas ab, viele Facetten der Vorlage sind nur angerissen und kommen viel zu kurz, so beispielsweise das rätselhafte Buch „Necronomicon“ oder das mysteriöse Monster. Vincent Price jedoch zieht alle Register seines Könnens, um allein durch seine Mimik und eine leicht veränderte Stimmlage erkennen zu lassen, ob er gerade Dexter Ward selbst oder von der untoten Seele Curwens besessen ist. Lobend hervorzuheben ist, abgesehen von den wunderschön kitschigen und gewollt künstlich erscheinenden Kulissen, der stimmungsvolle Score von Ronald Stein.

Die Mono-Tonspur ist von ordentlicher Qualität und auch bildtechnisch gibt es nichts zu beanstanden. Unter den recht mageren Extras befindet sich ein Auszug aus Robert Zions Buch „Die Kontinuität des Bösen – Vincent Price in seinen Filmen“, der für Price-Fans und Horrorfilmbegeisterte sicherlich interessant sein dürfte.

 

Ninas Filmwertung

Sparsam aber liebevoll inszenierter Gruselfilm mit einem bemerkenswerten Vincent Price.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb e-m-s kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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