Die Frau des Zeitreisenden

© Warner

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Die Frau des Zeitreisenden

The Time Traveller’s Wife

USA 2009

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 107 Min.

Studio: New Line Cinema | Warner Bros.

Vertrieb: Warner

Filmzine-Review vom 01.03.2010

Die Beziehung zwischen Clare (Rachel McAdams) und Henry (Eric Bana) wird seit je her immer wieder auf die Probe gestellt: ein Gendefekt lässt Henry unfreiwillig, unkontrollierbar und unvorhersehbar zeitreisen. Während sein älteres Ich die kleine Clare als Mädchen schon regelmäßig besucht hat und sie ihn bei ihrer vermeintlich ersten Begegnung ‚in Echtzeit‘ bereits kennt und aus seinen Erzählungen weiß, dass sie ihn irgendwann heiraten wird, hat er keinen Schimmer, wer sie ist – denn er ist noch nicht in dem Alter, in dem er sie besucht hat… oder besuchen wird…? Kompliziert ist die Konstellation allemal, vor allem, da Henry neuerdings in die Zukunft reisen kann und so teils unerfreuliche Erkenntnisse gewinnt…

Über die Logik des Zeitreisens darf man nicht lange nachdenken, man muss sich auf dieses, sagen wir ‚Gedankenspiel‘ (gibt es ein nettes Wort für ‚mind fuck‘?), einlassen und sich an der Vielzahl der unverhofften Möglichkeiten erfreuen, die sich dadurch ergibt. Die Befürchtung, die Verfilmung von Die Frau des Zeitreisenden könne in kompletten Kitsch abdriften, bestätigt sich glücklicherweise nicht. Dem deutschen Regisseur Robert Schwendtke (Tattoo, Flightplan) gelingt sogar eine adäquate Umsetzung, wenngleich die Komplexität und Großartigkeit der Vorlage allein schon durch die Grenzen des Mediums Film nicht erreicht werden können. Während im Buch die Perspektive nicht nur zwischen Clare und Henry wechselt, sondern auch wilde Zeitsprünge beinhaltet, verläuft die Erzählung des Films schon beinahe geradlinig, mal abgesehen von Henrys Abstechern in andere Zeitzonen. Im Mittelpunkt steht somit die Liebesgeschichte, die man vermutlich eher mitfühlen kann, wenn man das Buch gelesen hat. Rachel McAdams und Eric Bana entpuppen sich überdies als gute Wahl für die Besetzung. Das traurige Ende der Vorlage musste einer etwas versöhnlicheren Filmvariante weichen, die sich aber gut in das Geschehen einfügt.

Zwei thematisch eng beieinander liegende Features befassen sich erfreulich ausführlich mit dem Vergleich von Buch und Film, erklären und begründen die Abweichungen von der Vorlage und erzählen von den Herausforderungen bei der filmischen Umsetzung – Autorin Audrey Niffenegger wurde allerdings leider nicht befragt.

 

Ninas Filmwertung

Im großen und ganzen gelungene Adaption des Bestsellers – romantisch, aber nicht kitschig.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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