Die Liebe in den Zeiten der Cholera

© Universum Film

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Die Liebe in den Zeiten der Cholera

Love in the Time of Cholera

USA 2007

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 133 Min.

Studio: New Line Cinema | Stone Village Pictures | Grosvenor Park Media

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 04.11.2008

Kolumbien, an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Mit Fermina Daza lernt der junge Florentino Ariza die Frau seiner Träume kennen. Doch ihre Jugendliebe wird jäh zerstört, als Ferminas Vater, der sich für seine Tochter eine bessere Partie vorgestellt hat, sie weit weg in die Berge bringt. Dort soll sie Florentino vergessen – und der Plan geht auf. Fermina entscheidet sich für die Hochzeit mit einem erfolgreichen Arzt – und Florentino beschließt zu warten…

Gabriel García Márquez‘ Die Liebe in den Zeiten der Cholera gehört zweifelsohne zu den größten Liebesgeschichten der Weltliteratur. Ein Stoff, den zu verfilmen keine einfache Aufgabe darstellt, dennoch haben Mike Newell und seine Crew die Herausforderung mit Begeisterung angenommen. Dass dabei kein \“moderner\“, sondern ein irgendwie altmodisch wirkender Film herausgekommen ist, ist vielleicht das größte Verdienst dieses ambitionierten Projektes, das den atmosphärisch fotografierten Bildern mit einer internationalen Schauspielerriege viel Gefühl einhaucht. Angesichts einer Story, die eine Zeitspanne von über fünfzig Jahren umfasst, bleibt die Authentizität in optischer Hinsicht streckenweise ein wenig angreifbar – Maskenbildner vermögen zwar kleine Wunder zu vollbringen, aber hier und da scheint dann doch die Tatsache durch, dass die Hauptdarsteller eben noch keine 70 sind, sondern sich allesamt in den 30ern bewegen. Die größte Leistung liefert dabei, nicht nur in dieser Hinsicht, Javier Bardem ab, der jüngst mit einem Oscar für seine Darstellung eines echten Bösewichts ausgezeichnet wurde und hier in einer genau entgegengesetzten Rolle als wehleidiges und bemitleidenswertes Mamasöhnchen – gleichzeitig aber Frauenheld (zunächst) wider Willen – daherkommt. Benjamin Bratt kann als charmant-selbstbewusster \“Mann von Welt\“ überzeugen, am schwächsten bleibt daneben Giovanna Mezzogiorno, deren Beweggründe und Gefühlswelt dem Zuschauer eher verschlossen bleiben.

Dem hispanophilen Zuschauer sei an dieser Stelle ausnahmsweise mal nicht die englische Originaltonspur, sondern die sehr gute spanische Synchronisation ans Herz gelegt. Auch wenn Javier Bardem im Making Of betont, das wichtigste sei, dass der Film überhaupt gedreht worden sei, da käme es auf die Sprache nicht an: das Spanische \“steht\“ diesem südamerikanischen Klassiker einfach am besten. Besagtes Making Of birgt tatsächlich viele neue und interessante Informationen über die Entstehung des Films, daneben gibt es noch siebzehn Szenen zu sehen, die den Weg in die endgültige Filmfassung nicht geschafft haben. Als Schlussbemerkung sei noch ein kleiner Hinweis zur FSK-Einstufung gegeben: angesichts zahlreicher \“Liebes\“szenen hätte man hier durchaus zur 12er Freigabe greifen dürfen, für jüngere Zuschauer ist der Film wohl eher nicht geeignet.

 

Katjas Filmwertung

Ein Hauch von Weltliteratur in Hollywood – ambitionierte Romanverfilmung mit einem herausragenden Javier Bardem.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb universum film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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