Die Reise der Pinguine (Special Edition – 2 DVDs)

© Kinowelt Home Entertainment

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Die Reise der Pinguine (Special Edition – 2 DVDs)

La Marche de l’empereur

Frankreich 2005

FSK: ohne Altersbegrenzung

Länge: ca. 82 Min.

Studio: Bonne Pioche

Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment

Filmzine-Review vom 10.10.2006

Der französische Tierfilmer Luc Jacquet begleitete für seine Doku Die Reise der Pinguine eine Kolonie Kaiserpinguine auf ihrem beschwerlichen Marsch zu ihrem Brutplatz. Die lebensgefährliche Wanderung dieser faszinierenden Tiere, die für die Aufzucht eines einzigen Jungen monatelang hungern und frieren und schon durch die kleinste Unaufmerksamkeit das Leben des Nachwuchses aufs Spiel setzen können, führt die verschiedensten Kolonien von überall her zusammen an einen sicheren Platz auf dem Festland, an dem sie den Sommer verbringen.

Angesichts der unglaublichen Aufnahmen bizarrer Eisformationen, unwirklichlicher Schneelandschaften und der Nahaufnahmen des Pinguingefieders fehlen einem schlicht und einfach die Worte. Selbst wer sich nicht zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt, wird noch nie in den Genuss derart atemberaubender Bilder gekommen sein. Man mag es als Verwirklichung des künstlerischen Anspruchs interpretieren, doch das ungewöhnliche Konzept, statt eines Erzählers die Pinguine selbst sprechen zu lassen, wirkt zunächst einmal befremdlich. So gehen einem früher oder später Mama und Papa Pinguin mit ihren allzu blumigen und mit Metaphern überladenen Kommentaren gehörig auf die Nerven. Da werden die Polarlichter zu Töchtern des Himmels, der Ozean ist das blaue Tor der Tiefe und die Brutstätte wird mehrfach als Oase der Liebe bezeichnet. Vor lauter kitschigen Ansagen wurde aber leider vergessen, dem Zuschauer bei der Gelegenheit ein bisschen mehr Hintergrundinfos zu geben, so dass man im Endeffekt leider nicht wirklich viel über das ansonsten so spannende Phänomen der Odyssee durchs ewige Eis lernt.

Das lange Warten auf den Verkaufsstart hat sich gelohnt: die Doppel-DVD der Special Edition ist mit rund 4 Stunden Zusatzmaterial vollgestopft. Wer sich mit den sprechenden Pinguinen der deutschen und französischen Version gar nicht anfreunden kann, hat die Möglichkeit, eine isolierte Musik- und Geräuschspur oder eine Sprachfassung mit Sky Du Mont als Erzähler zu wählen. Selbstverständlich steht auch ein Audiokommentar mit dem Regisseur zur Verfügung.

 

Ninas Filmwertung

Philosophischer Tierfilm in atemberaubenden Bildern.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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