Die Zeit der Wölfe

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© Concorde Home Entertainment

Zeit der Wölfe

The Company of Wolves

GB 1984

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 95 Min.

Studio: Palace Production

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 10.11.2016

In ihren Träumen führt die heranwachsende Rosaleen (Sarah Patterson) ein Leben in einem kleinen Dorf mitten in einem märchenhaften Wald. Zu ihrer Großmutter (Angela Lansbury) hat sie eine sehr innige Beziehung. Besonders fasziniert ist sie von ihren unheimlichen Geschichten, in denen sich Männer mit zusammengewachsenen Augenbrauen in Werwölfe verwandeln…

Die Figur des Werwolfs gehört ebenso wie der Vampir oder Frankensteins Monster zur klassischen Figur des Horrorfilms. Doch während insbesondere Dracula in regelmäßigen Abständen filmisch neu aufgefrischt wird, führt der Werwolf in Hollywood ein geradezu stiefmütterliches Dasein. Neil Jordans Die Zeit der Wölfe war 1984 einer der letzten ernsthaften Filme mit Werwolfthematik und gehört mit American Werewolf gleichzeitig zu den besten Werken über diese bedauernswerte Spezies. Mit Die Zeit der Wölfe inszenierte Regisseur Jordan (Oscar®preisträger für The Crying Game) jedoch keinen plumpen Schockerfilm, sondern eher ein vielschichtiges Schauermärchen, eine Art Rotkäppchen für Erwachsene. Geschickt vermengt die Story Elemente aus Mythologie, Erotik, Poesie und Romantik zu einer vielschichtigen Fabel. Da sich die Story fast ausschließlich in Rosaleens Träumen abspielt, wird mit überfrachteter Symbolik nicht gespart, doch mit einigen Grundkenntnissen in Freudscher Traumdeutung sind diese leicht zu entschlüsseln. Auch in Sachen Ausstattung, Set Design und Spezialeffekte ist der Film ein optischer Genuss mit einem Höchstmaß an Atmosphäre. Die Werwolf-Verwandlungsszenen sind zwar etwas veraltet, wirken aber auch ohne gigantische Computereffekte sehr plastisch und sorgen für wohlige Gruselstimmung.

Nachdem Die Zeit der Wölfe jahrelang nur als DVD erhältlich war, erscheint der Titel aus den 80ern nun doch erstmalig bei Concorde Home Entertainment auf Blu-ray. Die Verbesserung der Bildqualität ist enorm: Zwar ist der Grundton recht weich und bei einigen Nebelszenen rauscht es auch ordentlich, aber insgesamt hinterlässt die Scheibe einen sehr guten Eindruck mit vielen Details und stark verbesserter Farbdarstellung (z.B. Rosaleens rotes Kleid). Extras fehlen leider komplett, auch der Audiokommentar (mit Regisseur Neil Jordan) der britischen Blu-ray fand leider keine Berücksichtigung.

 

 

Marcs Filmwertung

Märchenhafter, atmosphärisch dichter 80er-Jahre Horrorfilm über den Werwolfmythos.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Concorde Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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