District 9 (4k UHD)
Neuseeland | USA 2009
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 108 Min.
Studio: Wingnut Films
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment
Filmzine-Review vom 09.12.2020
In Johannesburg schwebt seit fast 30 Jahren ein riesiges Raumschiff über der Stadt. Die an Bord befindlichen Aliens, eine Mischung aus mannshohen Kakerlaken und Käfern, wurden von der Regierung kurzerhand in das District 9, ein riesges Auffanglager, verfrachtet. Da das Zusammenleben mit den Menschen sich als recht schwierig erweist und die Aliens nie wirklich integriert werden konnten, sollen die unliebsamen „Shrimps“ unter Führung des Militärkonzerns MNU umgesiedelt werden. Als sich der zuständige Mitarbeiter Wikus Van De Merwe (die schauspielerische Entdeckung des Films: Sharlto Copley) unfreiwillig mit der Alien-DNA infiziert, wird er zum meisgesuchten Mann des Landes…
2009 landete der Südafrikaner Neil Bloomkam mit District 9 einen Sci-Fi Hit, der auch 2020 genauso frisch, modern und frech daherkommt wie beim Kinostart vor 11 Jahren. Einen Anteil daran hatte fraglos Peter Jackson: Der Herr der Ringe-Macher war seinerzeit von dem sechsminütigen Kurzfilm „Alive In Joburg“ dermaßen beeindruckt, dass er sich den südafrikanischen Nachwuchsregisseur schnappte und für die 30-Millionen-Dollar-Langfilmfassung engagierte. Das Wagnis hat sich bezahlt gemacht, denn Blomkamp gelang mit District 9 ein ebenso fabelhaftes wie originelles Genre-Highlight. Besonders in der ersten Hälfte, in der Blomkamp die Story mit pechschwarzem Humor im handverwackelten Stil als Semi-Dokumentation erzählt, ist der Film sagenhaft mitreißend. Und selbst in der konventionelleren zweiten Hälfte, in der unser infizierter Anti-Held sich langsam aber sicher auf die Seite der Aliens schlägt, zeigt der Regisseur ein sicheres Händchen für hervorragende Action-Sequenzen und ausgereifte Spezialeffekte. Doch District 9 funktioniert keinesfalls nur als gelungener Popcorn-Unterhaltungsfilm, sondern fasziniert zusätzlich als intelligente Allegorie auf die Apartheid – mit Aliens in der Rolle der Unterdrückten. Schade, dass Blomkamp seitdem ein wenig auf der Stelle tritt: Seine Nachfolge-Werke Elysium und Chappie sind zwar auch sehenswert, stehen aber im Schatten von District 9. Gerne hätte man gesehen, was der Südafrikaner aus einer geplanten aber letztendlich gescheitertern Alien-Verfilmung gemacht hätte.
Der 4k UHD ist eine unbedingte Verbesserung zur in die Jahre gekommene Blu-ray-Version. Der semi-dokumentarische Look mit verwackelter Handkamera hat zwar eine gewollt andere Ästhetik als ein moderner Blockbuster und ist weniger clean, aber insgesamt überzeugt das 2160p-Bild mit deutlich verbesserten Kontrasten und höherer farblicher Intensität. Der Dolby Atmos-Track, der nur in der Originalfassung vorliegt, ist ebenfall ein echter Kracher, der keine Audio-Wünsche offen lässt. Die ursprünglichen Extras der Blu-ray wurden leider gekippt. Als kleinen Trost bietet die 4K-Scheibe aber ein nettes Featurette von der umjubelten Premiere der damaligen Comic Con, bei der Peter Jackson den Film persönlich vorgestellt hat.
4k UHD Extras:
- Comic-Con Extravaganza Featurette (17 min)
- Original Trailer & Teaser
Marcs Filmwertung
Ein Meilenstein des modernen SciFi-Kinos, der 2020 genauso frisch, modern und frech daherkommt wie beim Release vor 11 Jahren.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Jason Cope, Sharlto Copley, Vanessa Haywood
Musik: Clinton Shorter
Produzent(en): Carolynne Cunningham, Peter Jackson