Draußen bleiben
D 2007
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 84 Min.
Studio: Pelle Film
Vertrieb: Indigo
Filmzine-Review vom 29.12.2009
Die Albanerin Valentina und die Nordchinesin Suli haben sich in einem Flüchtlingsheim am Münchener Stadtrand kennen gelernt. Die Teenies sind beste Freundinnen, könnten jedoch unterschiedlicher kaum sein. Während Suli, deren Familie als chinesische Minderheit verhältnismäßig schnell Flüchtlingsstatus zugesprochen und eine eigene Wohnung vermittelt bekam, ruhig und reflektiert wirkt, ist Valentina die aufbrausende Chefin vom Bolzplatz, der vier Wochen Jugendarrest bevorstehen. Seit 11 Jahren lebt sie mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern bereits im Heim, alle zwei bis drei Monate gilt es um die Verlängerung der Duldung zu zittern, eine Aufenthaltsgenehmigung haben sie bisher nicht. Alexander Riedel dokumentiert den Alltag der Jugendlichen zwischen Streit und Miteinander, Ausweglosigkeit und Perspektive, Rassismus und Toleranz. Martin Farkas Kamera fängt dabei einerseits immer wieder Stilleben von „draußen“ ein – vom trostlosen Plattenbau, U-Bahnstationen oder dem Bolzplatz. Gleichzeitig ist der Zuschauer häufig auch mittendrin im Geschehen, wie etwa beim hektisch geschnittenen Fußballspiel oder bei Streitereien der Clique. Draußen bleiben wird fast schon inszeniert wie ein Spielfilm und beschreitet damit als Dokumentation neue Wege, was auf hiesigen Filmfesten großen Anklang fand.
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