Dredd
Dredd
Südafrika | GB 2012
FSK: ab 18 Jahren
Länge: ca. 96 Min.
Studio: DNA films | Reliance Big Pictures
Vertrieb: Universum Film
Filmzine-Review vom 26.04.2013
Die USA in ferner, post-apokalyptischer Zukunft: In gigantischen Großstädten wie Mega City One regieren Gewalt, Drogen und Gangs. Besonders eine neue Superdruge namens Slo-Mo, die Realität in extremer Zeitlupe erleben lässt, verbreitet sich rasend
schnell. Einzig die sogenannten Judges kämpfen noch für die Gerechtigkeit. Sie sind Polizist, Richter und Vollstrecker in einer Person. Zu den besten seiner Zunft gehört Judge Dredd (Karl Urban). Zusammen mit Rookie Judge Anderson (Olivia Thirlby)
geht Dredd gegen Drogenbaronin Ma-Ma (Lena Headey) an, die in der obersten Etage des riesigen Peach Trees-Wolkenkratzers über ihr Imperium herrscht…
Nach der lachhaften und aufgeblasenen Stallone-Version aus den 90ern ist Dredd schon der zweite Versuch, die langjährige britische Comic-Serie (aus dem Magazin „2000 AD“) von Autor John Wagner und Zeichner Carlos Ezquerra auf der großen Leinwand zu etablieren. Die Neuinterpretation ist glücklicherweise in jeder Hinsicht der deutlich bessere Film. Trotz Durchschnittsbudgets und ohne große Stars kommt Regisseur Pete Travis der dystopischen Vorlage mit seiner durch und durch nihilistischen Adaption erstaunlich nah. Der ultrabrutale Grundton in Verbindung mit einigen gesellschaftskritischen Spitzen erinnert fast ein wenig an Verhoevens Klassiker Robocop. Visuell ist Dredd dank der meisterhaften Kameraführung von Anthony Dod Mantle sowohl in 2D als auch in der 3-D Fassung ein Augenschmaus, besonders die „Slo-Mo“-Szenen sind spektakulär. Hauptdarsteller Karl Urban verfügt über das nötige Charisma, obwohl sein Gesicht durchgehend von einem Helm bedeckt wird, der nur sein markantes Kinn frei lässt. Richtig schön fies und durchtrieben spielt auch Lena Headey (aus Game of Thrones). An den Kinokassen war der Streifen nicht besonders erfolgreich, was natürlich auch daran lag, dass der Knochenbrecher-Actioner The Raid kurz zuvor mehr oder weniger die identische Geschichte erzählt hat.
Die Blu-ray macht eigentlich nichts verkehrt, besonders die HD Tonspur begeistert mit einer sehr dynamischen Abmischung und ordenlich Basswumms. Bei den Extras hätte es ein bisschen mehr sein können, auch wenn sich die Interviews mit Cast & Crew lohnen.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Karl Urban, Lena Headey, Olivia Thirlby, Wood Harris
Musik: Paul Leonard-Morgan
Produzent(en): Alex Garland, Allon Reich, Andrew Macdonald