Far Cry (Special Edition – 2 DVDs)

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Far Cry (Special Edition – 2 DVDs)

D | Kanada 2008

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 91 Min.

Studio: Brightlight Pictures

Vertrieb: Splendid Entertainment

Filmzine-Review vom 05.05.2009

Auf einer abgelegenen Insel bastelt Mad Scientist Dr. Krieger (Udo Kier) an genmanipulierten

Supersöldnern. Ex-Elite-Soldat Jack Carver (Til Schweiger) und Journalistin Valerie (Emmanuelle

Vaugier) versuchen, Krieger das Handwerk zu legen…

Was haben der kanadische Meister-Regisseur David Cronenberg und Action-Vielfilmer Uwe

Boll gemeinsam? Natürlich gar nichts. Aber in Cronenbergs Die Fliege gibt es eine

Szene, die das Boll’sche Dilemma vortrefflich beschreibt: Wissenschaftler Jeff Goldblum jagt ein

Steak durch seinen Teleporter und wundert sich, warum das Stück Fleisch nach dem

Experiment so widerlich schmeckt, schließlich sieht es doch aus wie ein leckeres Steak. Auch

Far Cry, die neueste Computerspiel-Adaption von Boll, sieht an der Oberfläche \“lecker\“

aus – eben so, wie ein grundsolider Actionfilm mit heftigen Explosionen und genretypischen

Verfolgungsjagden auszusehen hat. Doch irgendwie sind bei der Umsetzung wichtige Zutaten

ganz einfach verloren gegangen oder durcheinander geraten. Denn trotz des hohen Budgets

(über 30 Millionen) ist Far Cry selbst vom Standard mittelprächtiger

Hollywood-Actionfilme meilenweit entfernt. Es gibt keine Spannungskurve, kein Tempo,

stattdessen sorgen unfreiwillig komische Dialoge und lahme Witze im Überfluss schnell für

Verdruss.

Einen deutlich höheren Unterhaltungswert als der Film hat fast schon traditionell die

Audiokommentar-Spur mit dem Hansdampf in allen Gassen. Auf der Far Cry Special

Edion zieht Boll verbal gleich doppelt kräftig vom Leder, einmal auf deutsch und einmal auf

englisch: Er wettert wegen Schnittauflagen gegen die FSK, lästert über Pro Sieben (weil der

Sender den Film nicht kaufen wollte), packt auch noch zum x-ten Nebendarsteller eine

Anekdote aus, macht zwischendurch mal Pinkelpause und beendet den Spuk dann eine halbe

Stunde vor dem Schluss. Hätte der Mann beim Filmemachen ähnliches Talent, könnte man sich

glatt auf das nächste Bollwerk freuen.

 

Marcs Filmwertung

Dumpfe Ego Shooter-Umsetzung mit gewohnt niedrigem Unterhaltungswert aus dem Hause Boll.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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