Fever Pitch – Ballfieber

© Splendid Entertainment

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Fever Pitch – Ballfieber

Fever Pitch

GB 1996

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 99 Min.

Studio: Channel Four Films | Wildgaze Films

Vertrieb: Splendid Entertainment

Filmzine-Review vom 11.06.2002

Paul Ashworth (Colin Firth) ist Mitte Dreißig, Single, Lehrer und – vor allem anderen – leidenschaftlicher Arsenal-Fan. Seit sein Vater ihn 21 Jahre zuvor mit nach Highbury genommen hat, dreht sich Pauls Leben genau genommen nur um eins: um Fußball. Als er sich (beinahe wider Willen) in die ehrgeizige Kollegin Sarah (Ruth Gemmell in ihrem Kinodebüt) verliebt, macht die Liebe zu „seinem“ Verein die Dinge nicht gerade einfacher…

Nick Hornby hat bereits mit High Fidelity einen Bestseller vorgelegt, dessen 2000er Verfilmung mit John Cusack schon heute fast Kultstatus genießt. Mit seinem Fußball-Roman Fever Pitch hat der Brite ein weiteres literarisches Meisterwerk und gleichzeitig eine echte filmische Herausforderung geschaffen. Wer von der Existenz des Films weiß, fragt sich während der Lektüre des Buches eigentlich konstant: wie um alles in der Welt haben die das verfilmt? Denn Fever Pitch ist mehr eine nach Fußballspielen gegliederte
(auto)biographische Beschreibung eines Gemütszustandes als ein Roman mit erkennbarer Handlung. Und so ist es auch kein Wunder, dass das Werk von Regisseur David Evans keine Verfilmung, sondern eher eine filmische Neuinterpretation der literarischen Vorlage geworden ist. Immerhin aber eine Interpretation mit dem Segen des Autors, denn das Drehbuch stammt aus der Feder von Nick Hornby selbst. Dabei bringt Fever Pitch zwar nicht den Stil des Buches, aber durchaus seine Essenz auf die Leinwand: das Lebensgefühl eines mit Herz und Verstand der Magie des Fußballs Verfallenen. Ein ungewöhnlich schmuddeliger Colin Firth (zuletzt eher konturenlos in Bridget Jones zu sehen) lebt, liebt und leidet wie ein Besessener und bleibt dabei dennoch so zurückhaltend, dass auch der weniger Fußballbegeisterte versteht, dass sich diese Leidenschaft trotz allen Gebrülls und offen zur Schau getragenen Anhängertums in erster Linie im Innern abspielt.

So sehr man auch aufgrund der „Unverfilmbarkeit“ der Vorlage die starken Abweichungen entschuldigen möchte – einen Vorwurf muss sich David Evans Fever Pitch dennoch gefallen lassen: die Liebesgeschichte, die im Buch eine eher untergeordnete Rolle spielt, nimmt deutlich zu viel Raum ein. Auch sie ist ohne Zweifel gut inszeniert und sorgt außerdem für einige Lacher, verfälscht aber den Gesamteindruck des Buches stärker als nötig.

Die Ausstattung der Code 2-DVD lässt leider wenig Freude aufkommen: mit einem Kino- und 6 weiteren DVD-Trailern ist die Scheibe extrem mager bestückt. Deutliche Abzüge gibt’s aber vor allem für die fehlende Original-Audiospur: der Film liegt enttäuschenderweise nur in der deutschen Synchronisation vor, worüber auch der im Vergleich zur UK-Ausgabe ergänzte 5.1-Sound kaum hinwegtrösten kann.

 

Katjas Filmwertung

Rückhaltlose Liebeserklärung an den Fußball in einer akzeptablen Neuinterpretation des genialen Bestsellers.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Splendid Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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