Gottes Werk und Teufels Beitrag

© Kinowelt Home Entertainment

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Gottes Werk und Teufels Beitrag

The Cider House Rules

USA 1999

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 120 Min.

Studio: Miramax Films

Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment

Filmzine-Review vom 27.01.2002

Der junge Homer Wells (Tobey Maguire) wächst im Waisenhaus St. Cloud’s im ländlichen Maine auf. Leiter des Waisenhauses ist Dr. Larch (Michael Caine, oscarprämiert), der gleichzeitig auch Homers Ziehvater und Mentor ist. Da Dr. Larch nicht nur als Geburtshelfer praktiziert, sondern auch (illegale) Abtreibungen durchführt, kommt es zwischen ihm und Homer zu moralischen Streitigkeiten. An der Seite der Patientin Candy (Charlize Theron) und ihrem Verlobten Wally (Paul Rudd) verläßt Homer schließlich St. Cloud’s und schließt sich auf dem Anwesen von Wallys Familie einer Gruppe von schwarzen Apfelpflückern unter der Leitung von Mr. Rose (Delroy Lindo) an…

Unter der Regie des Schweden Lasse Hallström („Gilbert Grape“) entstand mit The Cider House Rules die dritte und mit Abstand beste Verfilmung eines John Irving („Garp und wie er die Welt sah“)-Romans. Mit Hilfe des Schriftstellers, der auch das Drehbuch verfasste, gelang Hallström das seltene Kunststück, einen gut 700 Seiten starken Roman ohne Qualitätsverlust auf 2 Stunden Film zu reduzieren. Einen Bärenanteil trägt das sensationelle Schauspielerensemble bei: Angeführt vom oscarprämierten Michael Caine als Dr. Larch und Nachwuchstalent Tobey Maguire (demnächst als „Spiderman“ zu sehen) als zurückhaltender Homer Wells vermitteln die Darsteller nahezu perfekt den überaus menschlichen und warmherzigen Grundton des Buches. The Cider House Rules liefert den besten Beweis dafür, dass Literaturverfilmungen nicht unbedingt scheitern müssen, bleibt nur zu hoffen, dass sich dies bei zukünftigen Irvingadaptionen nicht ändern wird.

Wie klasse der Film fotografiert ist, unterstreicht das Widescreenbild der DVD in satten, klaren Farben. Der digitale 5.1-Sound hingegen hält sich wohltuend zurück und beschränkt sich auf die Unterstützung des Soundtracks. Die Bonusfeatures sind informativ, besonders den englischen Audiokommentar (u.a. mit Mr. Irving höchstpersönlich) sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

 

Marcs Filmwertung

Erstklassige John Irving-Verfilmung, genau richtig für einen kalten Herbstabend.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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