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Gran Turismo

© PLAION PICTURES

Gran Turismo

Japan / USA 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 129 Min.

Vertrieb: PLAION PICTURES

VÖ-Datum: 11.November 2023

Filmzine-Review vom 16.11.2023

Gran Turismo-Gamer Jann Mardenborough erfüllt sich seinen Lebenstraum und setzt sich beim GT Academy Contest gegen die weltweite Konkurrenz durch. Als Belohnung darf er beim 24-Stunden-Rennen von Dubai ins echte Nissan-Cockpit steigen und sich zum Profifahrer ausbilden lassen. Doch der Weg dahin ist steinig. Die ersten Rennen verlaufen nicht besonders erfolgreich. Jann braucht unbedingt eine Platzierung unter den ersten Vier…

Mit seinem Debut District 9 legte Neill Blomkamp einen der besten SciFi-Filme der letzten 15 Jahre vor. Seitdem läuft es nicht mehr ganz so rund, denn in seinen nachfolgenden Projekten kopierte sich der südafrikanische Regisseur mehr oder weniger selbst (Chappie, Elysium) oder aber scheiterte schon im Vorfeld, u.a. an einer geplanten Alien-Verfilmung. Mit Gran Turismo, der Videospiel-Adaption zum Playstation-Dauerbrenner, wollte Blomkamp wieder zurück in die Spur finden, doch so hundertprozentig ist dieses Vorhaben nicht gelungen. Zu sehr bleibt Gran Turismo einerseits ein reiner Marketing-Film für das Spiel und zum anderen kann sich das Werk trotz des Biopic-Ansatzes nie aus der Umklammerung des abgedroschenen Außenseiter-Sportdramas befreien. Sämtliche Klischees werden bedient: hartes Auswahlverfahren, diverse Anfangspleiten auf der Strecke, der väterliche Mentor, der in der großen Krise hilft, und natürlich das Foto-Finish im alles entscheidenden Rennen. Die blassen Konkurrenten, u.a. ein arroganter Schnösel-Fahrer im goldlackierten Racer, der dem Gamer nichts zutraut, sind für die Geschichte auch nicht besonders hilfreich. Immerhin kann der Film auf der Rennstrecke mit flotter Action punkten, wenngleich die technische Brillanz von vergleichbaren Titeln wie Ford v Ferrari nicht erreicht wird. Der Atem stockt einem eigentlich nur in der dramatischen Unfall-Sequenz auf dem Nürburgring, in der Mardenborough komplett die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Newcomer Archie Madekwe musste für die Hauprolle sicherlich diverse Casting-Runden durchlaufen und macht seine Sache ordentlich, aber ein paar mehr Ecken und Kanten hätten dem glattgebügelten Charakter gut getan. Hinterher bleibt mit Ausnahme seiner fragwürdigen Musikwahl (Kenny G, Enya) als Einstimmung für seine Rennen wenig haften. Auch Orlando Bloom als gewiefter Marketing-Fuzzi wird wahrscheinlich kein großes Comeback erleben. Einzig David Harbour bringt als Mentor mit gescheiterter Fahrer-Vergangenheit ein wenig Leben in die Bude.

 

DVD Extras:

    • Der Plan: Die wahre Geschichte von Jann Mardenborough (6 min)
    • Die Räder: Die rasante Besetzung (6 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Rennspiel-Adaption mit Licht und Schatten – selber zocken mach mehr Spaß.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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