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Hacksaw Ridge

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Hacksaw Ridge – Die Entscheidung

USA 2016

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 139 Min.

Studio: Cross Creek Pictures, Demarest Films

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 02.07.2017

Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Habor entschließt sich der junge Amerikaner Desmond Doss (Andrew Garfield) der Armee als Sanitäter beizutreten. Aus religiösen Gründen verweigert der tiefgläubige Christ allerdings den Dienst an der Waffe. Während seiner Grundausbildung macht er sich mit seiner Überzeugung keine Freunde, weder bei seinen Vorgesetzten (Vince Vaughn, Sam Worthington), noch bei seinen Kameraden (u.a. Luke Bracey). Als seine Einheit zur blutigen Schlacht um die Insel Okinawa abkommandiert wird, wächst Doss über sich hinaus…

Von dem Privatmenschen Mel Gibson mit seinen unsäglichen Tiraden mag man halten was man will, als Regisseur ist der Hollywood-Star der 80er und 90er Jahre längst ein Ereignis. 10 Jahre nach seinem letzten Werk Apocalypto, zieht es Mad Mel ähnlich wie vor einigen Jahren Clint Eastwood mit Letters From Iwo Jima/Flags Of Our Fathers diesmal in den während des Zweiten Weltkriegs hart umkämpften Südpazifik. Die Vorlage zu Hacksaw Ridge basiert auf der wahren Geschichte eines US-Soldaten, der während der Schlacht um die japanische Insel Okinawa unter unvorstellbaren Bedingungen etliche seiner Kameraden retten konnte und als erster Amerikaner mit der Medal of Honor, der höchsten Tapferkeitsauszeichnung der USA, ausgezeichnet wurden ist, ohne auch nur einen Schuss abzugeben. Während sich die erste Hälfte noch recht konventionell zunächst mit der Kindheit und dann mit dem Martyrium des Kriegsdienstverweigerers während des Boot Camps auseinandersetzt, entfacht Gibson dann in der zweiten Hälfte einen packenden, ultrabrutalen Antikriegsfilm, der sich in Sachen Intensität ohne Frage mit der berühmten Anfangssequenz aus Spielbergs Der Soldat James Ryan messen kann. Wie sich Doss auf dem chaotischen Schlachtfeld durch Blut, Matsch und Leichenberge robbt und dabei Dutzende seiner verwundeten Kameraden im Alleingang in Sicherheit bringt, ist an Dramatik kaum zu überbieten. Glücklicherweise verzichtet Gibson abgesehen von der einen oder anderen übertriebenen Symbolik auf peinlich plakativen Patriotismus, der amerikanische Kriegsfilme so oft durchzieht. Bei den diesjährigen Oscars gab es zahlreiche Nominierungen (u.a. Bester Film) und zwei Auszeichnungen in den technischen Kategorien Bester Schnitt und Bester Ton.

Das ultrascharfe, enorm plastische Bild und der surroundlastige Ton der Blu-ray genügen höchsten Ansprüchen und erreichen mühelos den Referenz-Status. Ein 70-minütiges Making of und ausführliche Interviews mit u.a. Andrew Garfield, Sam Worthington, Vince Vaughn, Hugo Weaving und Mel Gibson geben einen gründlichen Überblick zur Produktion des Films (gedreht wurde in Australien).

 

 

Marcs Filmwertung

Mel Gibsons Regie-Comeback über einen pazifistischen Kriegshelden geht unter die Haut: Beklemmend, brutal, emotional.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Universum Film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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