Heavenly Creatures

© BMG Video

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Heavenly Creatures

Neuseeland 1994

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 95 Min.

Studio: Miramax Films

Vertrieb: BMG Video

Filmzine-Review vom 26.01.2003

Neuseeland in den 50er Jahren: Die beiden Außenseiterinnen Juliet (Kate Winslet) und Pauline (Melanie Lynskey) sind unzertrennliche Freundinnen. Um dem verhassten Alltag zu entfliehen, erfinden sie ihre eigene Fantasiewelt, in der Traum und Realität miteinander verschmelzen. Als den Eltern der Mädchen diese intensive Freundschaft allmählich suspekt erscheint, und Juliet nach Afrika geschickt und von Pauline getrennt werden soll, hecken die beiden einen grausamen Plan aus…

Peter Jackson (Der Herr der Ringe) schuf mit seinem vierten Werk Heavenly Creatures einen bewegenden Film, mit dem er bei den Filmfestspielen in Venedig den Silbernen Löwen einheimste, und der zu Recht von Kritikern und Publikum gleichermaßen gelobt wurde. Die wahre Geschichte dieser ungewöhnlichen Mädchenfreundschaft wurde anhand der Tagebuchaufzeichnungen von Pauline Parker sensibel nachvollzogen und in faszinierenden Bildern in Szene gesetzt – einmal mehr liefert die neuseeländische Landschaft die perfekte Kulisse! Dort entstehen plötzlich traumhafte Gärten, Schlösser und Burgen, in denen sich Prinzen, Ritter und Könige tummeln… Und mittendrin die beiden herausragend agierenden Protagonistinnen (Kate Winslet in ihrer ersten Kinorolle), die einen von Anfang an in den Bann ihrer zunächst noch unschuldig-fröhlichen Märchenwelt ziehen, welche jedoch bald zur blutigen Realität werden soll. Dabei gelingt es Jackson meisterhaft, die Verletzlichkeit hinter der Brutalität zu zeigen, das Grausame sympathisch zu machen, Verständnis für das Perverse zu wecken… Mit der zunehmenden Gefährdung der innigen Freundschaft, sei es durch die Tuberkulose-Erkrankung Juliets oder durch die Eltern der Mädchen, die homoerotische Tendenzen befürchten und ihnen immer wieder Steine in den Weg legen, gewinnt auch der Film an Tempo. Immer wilder werden die Traumsequenzen, immer bizarrer wird die fiktive Welt und immer wahnsinniger die Fantasie der beiden, die den Zuschauer mitreißt und trägt, um ihn am Ende unsanft fallen zu lassen: Was bleibt, ist absolute Ernüchterung…

Juliet Hulme lebt heute übrigens unter einem Pseudonym und ist keine geringere als die Krimiautorin Anne Perry. Von Pauline Parker hat man nie wieder etwas gehört…

In Sachen Special Features heißt es wie so oft auch in diesem Fall: Großer Film auf kleiner DVD. Immerhin gibt es ein paar geschnittene Szenen, die in der Version für den Weltvertrieb nicht enthalten sind, allerdings von der deutschen Kinofassung bereits bekannt sind. Mit zwei Trailern und Hintergrundinfos auf Texttafeln kann man aber nun wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Das Bild ist weitgehend scharf und kontrastreich, stellenweise jedoch etwas unruhig. Das Soundsystem kommt eher selten zum Einsatz, gibt aber die musikalischen Untermalungen einwandfrei wieder.

 

Ninas Filmwertung

Intensiver und durchdachter Film mit bemerkenswerter Besetzung vom Der Herr der Ringe-Macher.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb BMG Video kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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