Hoppet
Schweden | Norwegen | D 2007
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 90 Min.
Studio: Sonet Film AB | Cinenord Spillefilm | Happy Zingo | Schmidtz Katze Filmkollektiv
Vertrieb: farbfilm verleih
Filmzine-Review vom 29.11.2008
Azad ist begeisterter Hochspringer, gemeinsam mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Tigris verbringt er jede freie Minute mit Training. Doch von einer Sportkarriere können die beiden nur träumen. Mit ihren Eltern leben sie im Mittleren Osten, es herrscht Bürgerkrieg, politische Verfolgung, Willkür und Schikane. Um die beiden Geschwister in Sicherheit zu bringen und die eigene Flucht vorzubereiten, sollen Azad und Tigris über Schlepper nach Deutschland fliehen. Sie haben Glück im Unglück und landen gemeinsam mit einer anderen Flüchtlingsfamilie in Schweden…
Ganz schön starker Tobak für einen Kinderfilm, könnte man meinen. Und tatsächlich sind die Themen, denen Regisseur Petter Næss (Elling) in Hoppet ein Gesicht gibt, alles andere als leichte Kost. Doch Naess, dessen aktueller Film Gone with a Woman gar als diesjähriger Oscarbeitrag Norwegens eingereicht wurde, beweist ein sensationell sicheres Händchen dafür, selbst bedrückende, aussichtslose und beklemmende Situationen in eine positive, hoffnungsvolle Aura zu hüllen. So entwickelt Hoppet, trotz der sicher hohen Anforderungen an sein junges Publikum, eine wunderschöne Dynamik und öffnet auf behutsame (aber nicht minder eindringliche) Art und Weise den Blick auf die zahllosen Geschichten und Schicksale von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen, wie auch auf deren alltägliche Träume, Ängste und Wünsche.
Mit dem Titel der deutsch-norwegisch-schwedischen Koproduktion gelang zudem ein inhaltlicher Geniestreich, denn \“Hoppet\“ kann man sowohl mit \“Sprung\“ als auch mit \“Hoffnung\“ übersetzen, und besser lässt sich die Quintessenz dieses wunderbaren Familienfilms nicht einfangen.
Neben den durchweg überzeugend besetzten Jungdarstellern konnten sogar Schwedens Vorzeigeschauspieler Peter Stormare (u.a. Fargo, Prison Break) als mysteriöser Würstchenbudenverkäufer sowie die nordische Hochsprung-Queen Kasja Bergquist für ein sympathisches Cameo gewonnen werden. Schade nur, dass die DVD-Veröffentlichung außer einigen Texttafeln, Trailern und soliden technischen Werten keinerlei tiefergehendes Begleitmaterial liefert, hier wäre als Ergänzung zum Kinofilm nicht nur mehr drin gewesen, sondern hätte sich fast zwingend angeboten.
Mikes Filmwertung
Hoffnungsvoll und behutsam erzähltes Flüchtlingsdrama (nicht nur) für junges Publikum.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Ali Abdulsalam, Heinrich Schafmeister, Kasja Bergquist, Mehmet Aras, Peter Stormare
Musik: Nils Petter Molvaer
Produzent(en): Anders Bergh, Joachim Stridsberg, Lotta Nilsson