Ich seh, ich seh
Österreich 2014
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 96 Min.
Studio: Studio
Vertrieb: Koch Media GmbH
Filmzine-Review vom 15.11.2015
Ein Sommer in Österreich. Lukas und Elias verbringen die Ferien am liebsten im Wald, der an ihren Garten grenzt, oder mit ihrem Kakerlakenterrarium.Von einem Unfall schwer gezeichnet, zieht sich ihre Mutter immer mehr zurück, braucht viel Ruhe, kümmert sich kaum um die Zwillinge. Ihr zunehmend distanzierteres und mitunter sogar feindseliges Verhalten stößt bei den Jungen auf Unverständnis und sorgt für Irritationen – sie befürchten, dass sich unter den vielen Gesichtsbandagen jemand anderes als ihre Mutter verbirgt. Sie stellen sie auf die Probe…
Lange bleibt man im Ungewissen, in welche Richtung uns das Regisseurenduo Veronika Franz und Severin Fiala führen wird. Ich seh, ich seh beginnt wie ein unbeschwerter Coming-of-Age-Film, über dem jedoch von Beginn an eine unheilvolle Atmosphäre schwebt, und der sich mehr und mehr zum Mystery-Thriller entwickelt. Ist es wirklich möglich, dass sich eine fremde Person in den Haushalt eingeschlichen hat, die nur vorgibt, die Mutter der Zwillinge zu sein? Mit welcher Motivation und wie kann das weitergehen? Das vermummte Wesen wird immer unheimlicher, die ersten Horror-Elemente setzen ein, bis sich im dritten Akt das abgründige Böse offenbahrt und dem Zuschauer allmählich dämmert, dass er seine Sympathien vermutlich falsch verteilt hat. Das finstere Finale ist dann tatsächlich nichts für schwache Nerven und hält neben Schockmomenten auch eine Plot-Wendung und eine uralte Auflösung bereit, die aber durchaus stimmig und passend ist. Michael Haneke hätte allen Grund, stolz auf seine Landsleute zu sein.
In einem viertelstündigen Interview erläutert das Regisseuren-Paar die Beweggründe für ihr Werk. Ein kurzes Making of sowie Deleted Scenes werden ebenfalls angeboten.
Ninas Filmwertung
Düster, unheilvoll, verstörend: subtile Mystery-Horror-Entdeckung aus Österreich.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Elias Schwarz, Lukas Schwarz, Susanne Wuest
Musik: Olga Neuwirth
Produzent(en): Ulrich Seidl