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Inside Deep Throat
USA 2005
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 86 Min.
Studio: Constantin Film | HBO Pictures | Imagine Entertainment
Vertrieb: Highlight Video
Filmzine-Review vom 19.02.2006
1972 sorgte der amateurhafte Porno Deep Throat für ein wahres Erdbeben in den USA: Der Sexstreifen war nicht nur ein richtiger Kassenschlager, sondern machte Pornofilme für kurze Zeit sogar gesellschaftsfähig. Es galt als chic, den Film gesehen zu haben – die sexuelle Revolution nach Woodstock war nun auch mit Verspätung in den Kinos angekommen.
In der kurzweiligen Doku Inside Deep Throat beleuchten die beiden Filmemacher Fenton Bailey und Randy Barbato die historische Relevanz und haben für diesen Zweck gleich tonnenweise prominente Zeitzeugen wie John Waters, Norman Mailer, Larry „Hustler“ Flynt oder Hugh „Playboy“ Hefner interviewt. Auch Deep Throat-Macher Gerard Damiano und die männlichen Hauptdarsteller erinnern sich und werden nicht müde zu erwähnen, dass sie vom Einspielergebnis nicht viel gesehen haben – angeblich flossen die Millionen direkt in die Taschen dubioser Mafiosis, die für die Finanzierung sorgten. Für die im Jahr 2002 verstorbene Hauptdarstellerin Linda Lovelace war der Erfolg mehr Fluch als Segen. Nachdem Nachfolgehits ausblieben, wurde sie in den 80ern von radikalen Feministinnen instrumentalisiert, bevor sie sich dann später im gehobenen Alter doch nochmal nackt ablichten ließ. Deep Throat-Hauptdarsteller Harry Reems hatte ebenfalls nicht besonders viel Glück und wurde für sein Mitwirken seinerzeit in Tennessee zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Klage wurde dann aber dank prominenter Fürsprecher wie Warren Beatty und Jack Nicholson wieder fallen gelassen. Dass ausgerechnet der damalige US-Präsident Richard Nixon eine Zensur-Kampagne gegen den Film startete, ist nicht weiter überraschend. Umso größer aber die Ironie, dass Nixon kurze Zeit später im Watergate-Skandal von zwei Journalisten zu Fall gebracht worden ist, die ihrer geheimen Quelle den Codenamen Deep Throat verpasst hatten.
Das Deep Throat-Special besteht aus einem Dutzend recht langer Deleted Scenes, die das eine oder andere Thema ausführlicher behandeln. Unter anderem äußern sich eine ganze Reihe älterer Damen (unter ihnen Ex-Porno Queen Marilyn Chambers) zum perfekten Blow Job, was nicht wirklich sexy ist. Dazu gibt’s eine Reihe Interviews mit den beiden Regisseuren und dem Produzenten der Doku. Außerdem kann man Sprecher Dennis Hopper für zwei Minuten im Synchronstudio über die Schultern gucken.
Marcs Filmwertung
Lebendige, äußerst unterhaltsame Doku zum Sexskandalfilm der frühen Siebziger.
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