John Rambo
Rambo
USA 2008
FSK: ab 18 Jahren
Länge: ca. 85 Min.
Studio: Millennium Films
Vertrieb: Warner
Filmzine-Review vom 01.07.2008
Vietnam-Veteran John Rambo (Sylvester Stallone) lebt mittlerweile zurückgezogen in
Thailand. Eines Tages soll er mit seinem Boot eine Gruppe amerikanischer Ärzte und
Missionare ins benachbarte Birma bringen. Zögerlich nimmt er den Auftrag an. Wenig später
erfährt er, dass die Missionare in die Gewalt des Militärs geraten sind. Mit einem
Söldnertrupp bereitet Rambo die Befreiung vor…
Nachdem Bruce Willis jüngst als John McClane im vierten Stirb Langsam auf die
große Leinwand zurückgekehrt ist und Sylvester Stallone für Rocky Balboa ein letzes
Mal die Boxhandschuhe geschnürt hat, wird mit John Rambo eine weitere ultimative
Action-Ikone der 80er Jahre reanimiert. Nach dem Kampf an der Heimatfront im nach wie vor
sehr guten Original und den Ausflügen nach Vietnam und Afghanistan in den beiden
dürftigen und leicht faschistoiden Fortsetzungen zieht Stallone im vierten Aufguss gegen die
sadistische Militärdiktatur in Birma in den Krieg. Für ausführliche Hintergrundinformationen,
glaubwürdige Charakterzeichnungen, geschweige denn smarte Dialoge verschwendet das
simple Gut/Böse-Drehbuch keine Zeit, im Vordergrund steht stets das reine
Action-Spektakel. Als solches kann man John Rambo keinen Vorwurf machen. Die
Inszenierung der Kampfszenen erreicht einen bisher selten gesehenen Härte-Level, der
die Anfangssequenz von Der Soldat James Ryan wie einen Kindergeburtstag
aussehen lässt. Selbstverständlich baut Stallone viele bekannte \“Trademarks\“ der Vorgänger
ein: große Messer, moderne Bogen, mörderische Bomben-Fallen etc… Dazu gesellt sich
eine neue Vorliebe für großkalibrige Maschinengewehre, die den Body Count ins
Astronomische steigen lässt und die Leinwand ein ums andere mal mit Blutfontänen
besudelt. Für Rambo-Fans insgesamt ein solides Comeback, das soll aber nicht
heißen, dass sich Stallone als nächstes den Irak vorknüpft…
Bei der DVD-Veröffentlichung kann man bei den verschiedenen Fassungen leicht den
Überblick verlieren. Insgesamt stehen drei Versionen zur Auswahl: die um sieben Minuten
gekürzte (Pazifisten)-Version (FSK 16), die leicht geschnittene Kinoversion (FSK 18) sowie
eine Uncut-Fassung (Strafrechtlich unbedenklich SPIO/JK), die aber wohl früher oder später
auf dem Index landen wird. Das Bonusmaterial ist bei allen Versionen identisch und umfasst
lediglich den deutschen Kinotrailer und ein extrem werbelastiges \“TV-Special\“. Hier erfährt
man, dass Stallone sich bei der UN in New York nach den schlimmsten
Menschenrechtsverletzungen erkundigt hat und seine Story anschließend nach Birma
verlegte. Da sage noch einer, der Mann hat nicht gründlich recherchiert.
Marcs Filmwertung
Die Rückkehr der Ein-Mann-Armee: Inhaltlich dürftige, dafür aber technisch tadellos inszenierte Action-Exzesse.
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Julie Benz, Sylvester Stallone
Musik: Brian Tyler
Produzent(en): Avi Lerner, John Thompson, Kevin King Templeton