Julieta | © Tobis Film

Julieta

Spanien 2016

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 100 Min.

Studio:  El Deseo

Vertrieb: Tobis Film

Filmzine-Review vom 22.12.2016

Julieta (Emma Suárez) plant, mit ihrem Lebensgefährten Lorenzo (Darío Grandinetti) von Madrid nach Portugal zu ziehen. Doch dann trifft sie auf der Straße auf Bea (Michelle Jenner), die ihr von einer Begegnung mit Julietas Tochter Antía erzählt. Plötzlich wirft Julieta alle Pläne um und entscheidet, in Madrid zu bleiben. 

Was es mit dieser Entscheidung auf sich hat und warum Julieta ihre Tochter seit Jahren nicht gesehen hat, all das verrät uns Pedro Almodóvar nach und nach in seinem neuesten, mittlerweile zwanzigsten Film Julieta. In dem langsam, mit viel Intensität und in poetischen Bildern inszenierten Drama tut Almodóvar das, was er am liebsten tut und am besten kann: von Frauen erzählen. Wie so oft bei Almodóvar haben die so einige Schicksalsschläge zu verarbeiten und so ist Julieta dann auch ein sehr bewegter – und auch bewegender Film. Die Story zieht sich über ein halbes Leben hin, so dass die Rollen der Protagonistinnen von jeweils unterschiedlichen Schauspielerinnen übernommen werden. Sowohl Adriana Ugarte und Emma Suárez, beide Almodóvar-Neulinge, spielen ihre Julieta mit unglaublicher Energie und Authentizität. Trotz der vielen neuen Gesichter konnte und wollte der Regisseur auf eine seiner liebsten Schauspielerinnen natürlich nicht verzichten, und so gibt es auch ein Wiedersehen mit der großartigen Rossy de Palma.

Julieta ist ein präziser und sehr durchdachter Film, in den Pedro Almodóvar seine Jahrzehnte umfassende Regieerfahrung einfließen lässt. Unterstützt von einem wunderbaren Musikscore – natürlich von Alberto Iglesias, von wem sonst? – bewegen die Darsteller sich durch eine mit viel Liebe zum Detail inszenierte Story, die zeitlose und elementare Themen wie Liebe und Betrug, Schuld und Verantwortung, Loyalität und Selbstständigkeit, Glück und Verlust in den Mittelpunkt stellt. Verglichen mit seinen Vorgängern Volver oder Sprich mit ihr ist Julieta eher bedächtig, dabei aber nicht weniger fesselnd und aufwühlend. Eine Perle des spanischen Kinos und ein weiteres Beispiel für die große Kunst seines Großmeisters Almodóvar, Geschichten zu erzählen wie kein anderer.

Katjas Filmwertung

Almodóvar tut das, was er am liebsten tut und am besten kann: von Frauen erzählen.

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Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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