KISS – Exposed
USA 2002
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 91 Min.
Vertrieb: Mercury Records
Filmzine-Review vom 19.08.2002
In den späten 70ern bis frühen 80ern Jahren galt KISS als eine der größten Live-Bands im Rock’n’Roll Business. Die Mannen um Anführer Gene Simmons (der mit der langen Zunge), Peter Criss, Paul Stanley und Ace Frehley machten Make-up, Kostüme und Show zu einem Markenzeichen und werden längst als DIE Heavy Metal-Ikonen dieser Zeit angesehen.
Die Kiss – Exposed-DVD lässt in 90 Minuten zahlreiche Hits von KISS Revue passieren. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass das Material bereits 1987 auf VHS erschienen ist und lediglich auf DVD kopiert wurde. Sehenswert sind nach wie vor die Konzert-Auftritte, die zwar mit 20 Jahren Abstand und in Zeiten von Marilyn Manson und Rammstein nicht mehr so schockierend wirken, dafür aber das prickelnde Live-Gefühl der Bombast-Shows gut einfangen. Als Anspieltipp empfehlenswert ist beispielsweise die KISS-Hymne „I Love It Loud“ vor 250.000 Zuschauern in Rio. Weniger gelungen sind die (ungeschminkten) Clips aus dem Steinzeitalter der Musikvideos. MTV würde diese selbstverherrlichenden Peinlichkeiten höchstwahrscheinlich noch nicht einmal morgens um 4 ausstrahlen. Ähnlich übel präsentiert sich die Rahmenhandlung: Ein komplett bescheuerter Reporter darf das KISS-Anwesen besuchen und die Bandmitglieder inmitten zahlreicher spärlich bekleideter Groupies interviewen. Glücklicherweise kann man sich diesen Quatsch schenken und die insgesamt 15 Titel einzeln anwählen. Allzu hohe audiovisuelle Ansprüche sollte man bei der DVD nicht stellen: Der wenig voluminöse Ton (Dolby Digital 2.0 und PCM) und das verrauschte Bild lassen kaum einen Unterschied zu VHS erkennen.
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