Kokowääh

© Warner

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Kokowääh

D 2011

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 127 Min.

Studio: Warner Bros.

Vertrieb: Warner

Filmzine-Review vom 24.09.2011

Drehbuchautor Henry (Til Schweiger) hat schon länger keinen beruflichen Erfolg mehr gefeiert, über mangelndes Glück bei den Frauen hingegen kann er sich eigentlich nicht beklagen. Als eines Tages die kleine Magdalena (Emma Schweiger) vor seiner Tür sitzt, die sich als seine leibliche Tochter entpuppt, muss er sein Leben komplett umkrempeln. Dabei fing das neue gemeinsame Drehbuchprojekt mit seiner Ex-Freundin Katharina (Jasmin Gerat) gerade so vielversprechend an…

Das kleine Einmaleins des Filmschaffens beherrscht Til Schweiger ja mittlerweile aus dem Effeff. Aber eben auch nur das kleine, und nur Plus und Minus. Seit 2005 dreht er im Prinzip immer wieder denselben Film. Ob Barfuß oder Kein-/Zwei-Ohr-Hasen/-Küken, der ewige Kindskopf/Frauenheld/Versager wird durch Frau/Kind auf den rechten Weg gebracht, lernt Verantwortung zu übernehmen und begreift plötzlich all die Fehler, die er in seinem bisherigen Leben verbockt hat. Die vorprogrammierte Story dann in zuckersüßem Emotionskitsch ertränken, das perfekt gestylte Traumkind im Gegenlicht durch Springbrunnen rennen und in Zeitlupe Federkissenschlachten veranstalten lassen, fertig ist das idyllisierte Familienleben in den Lofts und Milliardärs-Villen Berlins. Töchterchen Emma Schweiger hat in Kokowääh ihre Momente, wirkt aber über weite Strecken viel zu unnatürlich, was auch an ihren stets äußerst kessen und unkindlichen Texten liegt, die ihr Nuschelvater ihr in den Mund legt. Kokowääh ist (für Frauen) durchaus guckbar, bisweilen auch ganz niedlich oder zum Schmunzeln, ein paar nette Szenen sind (unter Vorbehalt) nicht von der Hand zu weisen, und handwerklich kann man der Produktion nichts vorwerfen. Für einen Film mit Überlänge ist das aber eindeutig zu wenig, wobei man einschränkend sagen muss, dass die 2-Stunden-Grenze nur deshalb überschritten wird, um den seichten Pop-Soundtrack in ansonsten ereignislosen Szenen zu vermarkten.

Zahlreiche Extras beschäftigen sich mit Familie Schweiger hinter den Kulissen, die beiden bestreiten sogar den Audiokommentar gemeinsam. Zahlreiche Features tummeln sich in der Bonussektion, die meisten von überschaubarer Länge.

 

Ninas Filmwertung

Emotionsüberfrachtete 0815-Romanze der Marke Schweiger.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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