Kriegerin
D 2011
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 106 Min.
Studio: ZDF | MAFILM Produktion
Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment
Filmzine-Review vom 05.11.2012
Ohne große Perspektiven ist die 20-jährige Kassiererin Marissa (Alina Levshin) in einer ostdeutschen Kleinstadt fest in einer Neonazi-Clique verankert. Marisas Anschauung gerät ins Wanken, als sie absichtlich zwei Asylbewerber über den Haufen fährt. Die Feindschaft schlägt in eine vorsichtige Freundschaft zum jungen Afghanen Rasul um…
Vor dem Hintergrund der Aufklärung der furchtbaren Mordserie der rechtsextremen terroristischen Vereinigung NSU ist Kriegerin von einer geradezu beklemmenden und schmerzhaften Aktualität. Hier haben wir endlich mal einen deutschen Film, der sich nicht mit der historischen Nazi-Vergangenheit auseinandersetzt, sondern konkret das brisante Thema Rechtsextremismus im Hier und Heute angeht. Für diesen packenden gesellschaftskritischen Betrag gebührt Debüt-Regisseur David Wnendt größten Respekt, auch wenn er sich inhaltlich auf einem schmalen Grad befindet. Der stumpfe Alltag der Neonazis mit Komasaufen, Nazi-Tätowierungen, Schlägereien und der vermeintlichen Kameradschaft mag auf das falsche Publikum anziehend wirken. Zudem ist die Erklärung für Marissas nationalsozialistisches Weltbild (der Opa war ein Alt-Nazi) allzu bequem ausgefallen. Die herausragende Leistung von Alina Levshin (aus Im Angesicht des Verbrechens) soll das aber in keinster Weise schmälern. Für ihre ausdrucksstarke Darstellung als Skinhead-Braut erhielt das Talent beim Deutschen Filmpreis die Goldene Lola in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“.
Marcs Filmwertung
- Horizon - 11. Dezember 2024
- Wir Kinder vom Bahnhof Zoo - 7. Dezember 2024
- Lost Highway - 5. Dezember 2024
- Der dritte Mann - 1. Dezember 2024
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Alina Levshin, Jella Haase, Uwe Preuss
Musik: Johannes Repka
Produzent(en): Alexander Martens, Eva-Marie Martens, René Frotscher