La Vida Loca – Die Todesgang
Frankreich | El Salvador 2008
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 91 Min.
Studio: La Femme Endormie
Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment
Filmzine-Review vom 27.05.2010
In dem kleinen mittelamerikanischen Staat El Salvador herrscht zwischen den beiden konkurrierenden Banden „Mara 18“ und „Mara Salvatrucha“ seit Jahren blutiger Krieg. Die Ausmaße dieser längst eskalierten Gewaltspirale beschreibt der Filmemacher Christian Poveda in La Vida Loca – Die Todesgang. Poveda begleitete für seinen Film Mitglieder der Mara 18 über einen Zeitraum von insgesamt vier Jahren und schuf dabei eine erschütternde und hoffnungslose Ghetto-Doku. La Vida Loca zeigt die jugendlichen Kriminellen bei Initialisierungs-Ritualen, beim Konsumieren und Dealen von Drogen, während Polizei-Festnahmen und natürlich als Trauergäste von unzähligen Beerdigungen.
Auswege aus diesem immergleichen Kreislauf scheint es kaum zu geben, auch Resozialisierungsprojekte wie das Betreiben einer kleinen Bäckerei sind zum Scheitern verurteilt. Besonders tragisch ist das Beispiel einer jungen Mutter, die sich, nachdem man ihr eine Kugel aus der Augenhöhle entfernt hat, nur kurz über ihr Glasauge und ihr neues Aussehen freuen kann, denn auch sie wird wenig später erschossen. Nicht minder grausam und bewegend ist das Schicksal des Regisseurs Christian Poveda: Der mutige Filmemacher wurde im Sepetember 2009 bei Dreharbeiten für die Fortsetzung mit mehreren Kopfschüssen getötet und gehört somit selbst zu den Opfern des Bandenkrieges.
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