Lady Bird

© Universal Pictures Germany GmbH

Lady Bird

USA 2017

FSK: ab 0 Jahren

Länge: ca. 94 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Germany GmbH

Filmzine-Review vom 24.08.2018

Christine (Saoirse Ronan) nennt sich Lady Bird und lehnt sich auch sonst gern gegen die Auflagen ihrer Eltern auf. Am liebsten würde sie gleich ihre ganze Herkunft auslöschen und verleugnen: die uncoolen Klamotten, das peinliche elterliche Auto, das bescheidene Haus im falschen Stadtteil – überhaupt das ganze blöde Sacramento kann ihr mal gestohlen bleiben. Sie setzt all ihre Hoffnung in ihre Bewerbungen für die Colleges an der Ostküste…

Als einzige weibliche Regisseurin trat Great Gerwig 2018 mit Lady Bird bei den Oscars an – und verlor bestimmt nur ganz knapp in den wichtigsten Kategorien für Regie und Film gegen Guillermo del Toros Shape of Water. Dass sie letztendlich bei allen fünf Nominierungen (außerdem noch Drehbuch sowie Haupt- und Nebendarstellerin) leer ausging, ist fast schon skandalös. Das intensive Teenage-Angst-Drama ist ein perfekt ausbalanciertes Charakterstück, eine differenzierte Analyse von Mutter-Tochter-Beziehungen, ein Selbstfindungstrip und eine Liebeserklärung an den Heimatort, den man in jungen Jahren nie objektiv wahrnimmt, sondern aus Prinzip schon ätzend findet. Lady Bird ist impulsiv, frech, fordernd und liefert sich mit ihrer Mutter zu jeder sich bietenden Gelegenheit gepfefferte Wortgefechte. Doch hinter der rebellischen Fassade verbirgt sich eine Menge Unsicherheit, Wut und Angst – alles, was die Pubertät eben so zu bieten hat. In den letzten Wochen der Schulzeit lernt sie – oft auch auf unsanfte Art – wer zu ihr steht und auf wen sie sich besser nicht verlässt. Die Irin Saoirse Ronan stemmt das komplexe Drama mühelos, als Mutter ist Laurie Metcalf (Roseanne) eine auf den ersten Blick überraschende Wahl, die sich als formidabler Gegenpart entpuppt.

 

Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar von Autorin/Regisseurin Greta Gerwig und Chefkameramann Sam Levy
    • Die Entstehung von Lady Bird (16 min)
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln

 

Ninas Filmwertung

Intensives Teenage-Angst-Drama voller Herz und Humor – so geht Charakterkino!

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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