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Leviathan

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Leviathan

Leviafan

Russland 2014

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 142 Min.

Studio: Non-Stop Productions

Vertrieb: Euro Video

Filmzine-Review vom 19.02.2016

In einem Fischerdorf an der russischen Eismeerküste lebt Automechaniker Kolya (Alexey Serebryakov) mit seiner zweiten Frau Lilya (Elena Ljadowa) und seinem Sohn Roma aus erster Ehe. Als der raffgierige Bürgermeister Vadim (Roman Madyanov) ankündigt, ihn zu enteignen, weil auf dem Grundstück ein Gemeindezentrum errichtet werden soll, wehrt sich Kolya mit allen Mitteln und schaltet seinen Freund Dmitri (Vladimir Vdovichenkov), einen erfolgreichen Anwalt aus Moskau, ein. Doch beide rechnen nicht mit der Skrupellosigkeit des Bürgermeisters, der sich nicht von seinem Plan abbringen lässt…

Ähnlich wie die Coen-Brüder bei ihrer Dramödie A Serious Man diente auch bei Andrei Swjaginzews Leviathan die Hiobsgeschichte aus dem Alten Testament als Quelle der Inspiration. Der Filmemacher zeichnet in seiner Abstiegsgeschichte eines einfachen Mannes ein deprimierend hoffnungsloses Bild des heutigen Russlands voller Korruption, Machtmissbrauch und staatlicher Willkür. Kein Wunder, dass der Film bei einer solch unverblümten Kritik im Ursprungsland äußerst kontrovers diskutiert worden ist. International regnete es für Leviathan hingegen Preise in Hülle und Fülle (u.a. Golden Globe Award Gewinner 2015 als bester fremdsprachiger Film), nur bei den Oscars musste man sich gegenüber dem polnischen Beitrag Ida geschlagen geben.

Inhaltlich ist das 142-Minuten-Drama keine leichte Kost und nur schwer zu verdauen. Protagonist Kolya ertränkt sich und seine Sorgen nach und nach mit Vodka, doch an einigen Stellen darf auch geschmunzelt werden, etwa wenn Koyla stockbesoffen zusammen mit seinem örtlichen Polizisten-Kumpel zum Zeitvertrieb auf die Porträts ehemaliger russischer Staatsoberhäupter Schießübungen veranstaltet. Filmtechnisch ist Leviathan ein Leckerbissen, von der visuell beindruckend eingefangenen zerklüfteten Landschaft an der Barentssee über den Opern-Score von Philipp Glass bis zu den durchweg bestechenden Ensemble-Leistungen.

 

 

Marcs Filmwertung

Bildgewaltiges, pessimistisches Arthaus-Drama aus Russland mit unverhohlener Regimekritik.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Euro Video kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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