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Lion – Der lange Weg nach Hause

 

Lion - Der lange Weg nach Hause | © Universum Film

Lion – Der lange Weg nach Hause | © Universum Film

Lion: Der lange Weg nach Hause

GB | Australien | USA 2015

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Studio: See-Saw Films

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 14.07.2017

Saroo ist 5 Jahre alt, als er aus seinem armen, aber glücklichen Leben in einem kleinen indischen Dorf gerissen wird. Während er am Bahnhof auf seinen Bruder wartet, schläft er in einem leerstehenden, ausgemusterten Zug ein – und wacht erst auf, als dieser auf dem Weg ins 1.500 km entfernte Kalkutta ist. Dort ist Saroo ganz auf sich gestellt, denn niemand versteht ihn – und da niemand mit dem Namen seines Dorfes etwas anfangen kann und er noch nicht einmal seinen Nachnamen weiß, hat er keine Chance, wieder nach Hause zu finden.

Wer Lion ohne Taschentücher durchsteht, hat entweder kein Herz oder Nerven wie Drahtseile. Dabei ist das Erschütterndste an dem Drama von Regisseur Garth Devis die Tatsache, dass es auf einer wahren Geschichte beruht – der von Saroo Brierley, der sie 2014 unter dem Titel A Long Way Home in einer Autobiografie verarbeitete. Aber selbst ohne dieses Wissen schnürt einem Saroos Schicksal fast von Anfang an die Kehle zu. Dass man so mit ihm mitleidet, ist in allererster Linie dem sensationellen Nachwuchsdarsteller Sunny Pawar zu verdanken, in dessen Augen sich die Angst und Hoffnungslosigkeit seiner Situation genauso ablesen lassen wie die beinahe stoische Selbstverständlichkeit, mit der er der Tatsache begegnet, dass er plötzlich ganz allein für sein Überleben sorgen muss.

Obwohl Dev Patel als erwachsen gewordener Saroo eine seiner besseren Leistungen abliefert, kann er die Intensität dieser Darstellung nicht toppen. Macht aber nichts, die Zerrissenheit zwischen zwei Welten nimmt man ihm dennoch ohne jeden Zweifel ab. Und dass er dabei von Nicole Kidman, David Wenham und Rooney Mara unterstützt wird, ist auch alles andere als von Nachteil.

Lion ist ein bemerkenswerter, berührender, bewegender, unendlich trauriger und gleichzeitig mutmachender Film. Zu Recht wurde er für 6 Oscars® nominiert und mit zahlreichen anderen Auszeichnungen bedacht. Dass darunter auch eine Nominierung für den besten Musikscore war, verwundert nicht, denn die sorgt neben der ebenfalls nominierten Kameraführung für eine überaus intensive Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Taschentücher, wie gesagt.

 

Katjas Filmwertung

Bemerkenswerte Verfilmung einer bewegenden Lebensgeschichte – tränenreich und dennoch mutmachend.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Universum Film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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