Lost in Translation

© Highlight Home Entertainment

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Lost in Translation

USA 2003

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 98 Min.

Studio: American Zoetrope

Vertrieb: Highlight Home Entertainment

Filmzine-Review vom 09.08.2004

Der abgehalfterte Schauspieler Bob Harris (Bill Murray) reist nach Tokio, um einen TV-Spot für Whiskey zu drehen. In einer Hotelbar lernt er die junge Amerikanerin Charlotte (Scarlett Johansson) kennen. Trotz des gehörigen Altersunterschiedes verabreden sich die beiden immer häufiger und kommen sich schließlich näher…

Nachdem Sofia Coppolas Regiedebüt The Virgin Suicides von einigen gehässigen Kritikern noch als Glückstreffer abgetan wurde, dürfte sie sich mit dem wunderbar melancholischen Lost in Translation endgültig als eine der vielversprechendsten Regisseurinnen etabliert haben. Für ihre zurückhaltende Romanze castete sie US-Komiker Bill Murray (in seiner besten Rolle seit Jahren) und Nachwuchstalent Scarlett Johansson (Ghost World). Von Einsamkeit und Schlaflosigkeit geplagt, verlieren sich der frustrierte Schauspieler und die gelangweilte Ehefrau eines Fotografen immer mehr in intensiven Gesprächen in der schummrigen Hotelbar, wenn sie nicht gerade gemeinsam das schrille Nachtleben der fremden Großstadt erkunden. Coppola gelingt es auf faszinierende Weise, die Fantasie des Zuschauers in die stets platonische Beziehung der beiden zu involvieren (so bleibt einem in einer Schlüsselszene vorenthalten, was sich die beiden zum Abschied zuflüstern) und hat es nicht nötig, ihr brillantes Drehbuch durch Liebesszenen zu verderben. Lost in Translation ist ein äußerst subtiles Drama, das – gekennzeichnet durch eine ständig mitschwingende Traurigkeit – mit seinem nüchternen Realismus überzeugt und auch in seinen komischen Momenten bemerkenswert feinfühlig bleibt.

Die auffallend vielen dunklen Szenen des Films geben die Grundstimmung perfekt wieder – auch das Bild der DVD kann mithalten und zeigt trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen einen guten Kontrast und schöne Farben. Die Extras, darunter ein halbstündiges Making of und ein Gespräch zwischen der Regisseurin und ihrem Hauptdarsteller, sind recht umfangreich und können sich sehen lassen.

 

Ninas Filmwertung

Behutsam erzähltes, ruhiges Drama – einer der besten Filme des Jahres 2004.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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