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Loving

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Loving

USA | GB 2016

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 123 Min.

Studio: Raindog Films | Big Beach Films

Vertrieb: Universal

Filmzine-Review vom 13.11.2017

Irgendwo in Virginia, in den 1950er Jahren. Richard Loving (Joel Edgerton) und Mildred (Ruth Negga) sind unsterblich verliebt. Als Mildred schwanger wird, macht Richard ihr einen Heiratsantrag – und kauft ein Stück Land für ihr eigenes Heim. Eigentlich eine ganz normale, glückliche Liebesgeschichte. Wäre da nicht eine Kleinigkeit: Richard ist weiß und Mildred schwarz.

In zahlreichen US-Bundesstaaten waren Ehen zwischen Weißen und Schwarzen in den 1950er Jahren noch verboten. Richard und Mildred Loving waren einer der Präzedenzfälle, die schließlich nach zähen Kämpfen dazu führten, dass diese Verbote aufgehoben wurden. Den langen, anstrengenden und vielfach schmerzhaften Weg dorthin erzählt Regisseur Jeff Nichols in Loving. Dabei hält er sich größtenteils an die historischen Fakten dieses entscheidenden Moments in der amerikanischen Bürgerrechtsgeschichte. Und auch wenn Joel Edgerton und Ruth Negga die Liebesgeschichte zwischen Richard und Mildred mehr als überzeugend spielen, fühlt es sich bisweilen an, als wolle der Film sehr bewusst eine Art respektvollen Abstand zu den Protagonisten halten. Das klingt zwar irgendwie lobenswert, hat aber zur Folge, dass man auch als Zuschauer eine reichliche Portion Distanz behält. Diese Distanz und eine gewisse Kopflastigkeit werden dadurch verstärkt, dass der Film im klassischen Nichols-Stil über lange Strecken sehr wortkarg bis wortlos daherkommt und Gefühle, Sorgen, Ängste und Konflikte mehr mit Blicken als mit Worten transportiert werden. Das kann man als mutig betrachten und als Stärke interpretieren, ist aber auch nur etwas für Zuschauer mit Geduld…

Klingt nicht nach einer Viererwertung? Nun ja, bringt man die benötigte Geduld mit, wird man durchaus mit einem sehr bewegenden Film belohnt. Die Darstellerleistungen sind herausragend, die Bilder sehr intensiv und die Story hat dieser Tage an Wichtigkeit – leider – nichts eingebüßt. Deshalb ist Loving alles in allem doch ein sehr bewegendes Drama über das Leid und Unglück, das Rassismus und Ausgrenzung mit sich bringen, über Loyalität, Mut und Kampfeswille – und nicht zuletzt natürlich über die beeindruckende Kraft der Liebe.

 

Katjas Filmwertung

Bewegendes Drama über den Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung und über die Kraft der Liebe, vielleicht mit ein bisschen zu viel Distanz erzählt.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Universal kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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2 Kommentare

  1. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Film eine Distanz zwischen den Lovings und dem Zuschauer schafft. Der Film hält sich einfach sehr an die historischen Fakten. Natürlich hätte man auch die Lovings freudestrahlend aus dem Gerichtsgebäude laufend zeigen können, aber so war es einfach nicht. Daher finde ich es auch nicht schlimm. Ohnehin finde ich es großartig, dass Nichols nicht in die Biopic-Konventionen-Kiste greift und die Geschichte nicht nach Schema F (melancholisch-getragene Musik, Pathos, Verklärung der wahren Ereignisse…) erzählt. Bei einem so guten Cast – Ruth Negga und Joel Edgerton tragen den Film mit Leichtigkeit – braucht man das auch nicht.

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    • Katja

      Hallo Franziska, danke für Deinen Kommentar! Ja, ich finde es auch großartig, dass Nichols nicht nach Schema F erzählt. Dennoch habe ich die Identifikation mit den Protagonisten vermisst und mich aller Darstellerleistungen zum Trotz sehr weit weg gefühlt. Aber es ist ja schön zu sehen, dass er Andere mit dieser sehr getragenen Erzählweise und den nur angedeuteten Emotionen trotzdem erreicht. 🙂 Schöne Review übrigens auf Deiner Seite. 🙂

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