Mein bester Feind
Österreich 2011
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 105 Min.
Studio: Aichholzer Filmproduktion
Vertrieb: good!movies | Indigo | Neue Visionen
Filmzine-Review vom 08.05.2012
Wien 1938: Arbeiter Rudi (Georg Friedrich) war zwar lange Zeit mit Victor Kaufmann (Moritz Bleibtreu) und dessen Familie befreundet, entscheidet sich aber jetzt für die Nationalsozialisten und somit gegen die jüdischen Inhaber einer florierenden Galerie. Als Rudi den Nazis erzählt, dass die Kaufmanns im Besitz einer echten Michelangelo-Zeichnung sind, erhofft er sich einen weiteren Karriersprung. Dumm nur, dass sich die Zeichnung als Fälschung erweist. Nun soll er seinen ehemaligen Jugendfreund dazu zwingen, das Original herauszurücken. Alles läuft nach Plan, doch als das Flugzeug mit Rudi und Victor auf dem Weg nach Berlin abgeschossen wird, dreht Victor den Spieß um und schlüpft kurzerhand in die SS-Uniform…
Dass man über (Film)-Nazis durchaus lachen kann, haben so wunderbare Werke wie Der große Diktator, Sein oder Nichtsein und Der Zug des Lebens unter Beweis gestellt. Auf diesem Niveau ist Wolfgang Murnbergers Mein bester Feind nicht angesiedelt, dazu schwankt die Produktion zu sehr zwischen konventionellem History-Drama in der ersten Hälfte und leicht absurder Verwechslungsfarce in der zweiten. Der österreichische Regisseur lässt hier zudem die Schärfe und den bösen Witz seiner kongenialen Wolf-Haas-Verfilmungen um Privatdetektiv Brenner (Der Knochenmann) vermissen. Dank ausgezeichneter Darsteller, allen voran Moritz Bleibtreu (zuletzt noch bei Oskar Roehlers Jud Süss als Joseph Goebbels) und Georg Friedrich als Nazi-Emporkömmling, bleibt man aber gerne am Ball.
Bei der Blu-ray darf schon ein wenig herumgemäkelt werden, zwar ist das Bild recht passabel, beim Sound fehlt aber unverständlicherweise eine HD-Tonspur.
Marcs Filmwertung
- Hagen - 9. April 2025
- Bagman - 8. April 2025
- Riefenstahl - 7. April 2025
- Spiders - 6. April 2025
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Georg Friedrich, Marthe Keller, Moritz Bleibtreu, Udo Samel, Ursula Strauss, Uwe Bohm
Musik: Matthias Weber
Produzent(en): Jani Thiltges, Josef Aichholzer