Mein großer Freund Shane

© Paramount Home Entertainment

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Mein großer Freund Shane

Shane

USA 1953

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 118 Min.

Studio: Paramount Pictures

Vertrieb: Paramount Home Entertainment

Filmzine-Review vom 14.11.2013

Wyoming, kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg:
Eine Gruppe von Siedlern, darunter Joe Starrett (Van Heflin) und seine Familie, wird immer häufiger vom Viehzüchter Rufus Ryker und seinen Schergen eingeschüchtert. Eines Tages heuert ein Fremder namens Shane (Alan Ladd) auf Starretts Farm an. Shane, ein ehemaliger Revolverheld, stellt sich auf die Seite der Siedler…

In den frühen 50er Jahren entstanden mit Werken wie Zwölf Uhr mittags, Nackte Gewalt und Johnny Guitar gleich mehrere ungewöhnliche Western-Klassiker. Unbedingt mit in diesen Kanon gehört auch Mein großer Freund Shane von Regisseur George Stevens (Giganten). Die Fronten in dem Weidekrieg-Western sind klar abgesteckt: Auf der einen Seite der skrupellose Viehbaron, auf der anderen die aufrechte Fraktion der \“Homesteaders\“ (Siedler). Und mittendrin Shane, ein fast schon mystischer Held mit unklarer Vergangenheit, der eher zufällig in den Konflikt hineingerät und am Ende nach Herstellung der Gerechtigkeit selbstverständlich wieder seinen einsamen Weg gehen wird. Eine Figur, die lange nachhallt und die man Jahre später noch in der einen oder anderen Form immer wieder entdeckt, z.B. in diversen Clint Eastwood-Streifen (u.a. Pale Rider). Vor der imposanten Kulisse des Grand-Teton-Nationalparks beeindruckt Shane auch mit einer fabelhaften, oscarprämierten Kamera-Arbeit und diversen technischen Innovationen. Regisseur Stevens verarbeitete beispielsweise seine Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg und wollte bei den Schießereien unbedingt auf theatralisches Gehampel verzichten. Wenn jemand von einer Kugel getroffen wird, so wie etwa Ex-Südstaaten-Soldat Frank \“Stonewall\“ Torrey im Duell mit Bösewicht Wilson (Jack Palance), dann landet er von unsichtbaren Drähten gezogen durch die Wucht des Einschlags nach mehreren Metern im Dreck. Diese neue Art des Film-Sterbens dürfte auch auf Sam Peckinpah größten Einfluss gemacht haben, denn er verfeinerte in seinem Abgesang The Wild Bunch diese Technik bis zum Exzess. Am berühmstesten ist Mein großer Freund Shane aber sicherlich für die rührende Schlussszene, in der der kleine Joey (Brandon de Wilde) seinem Helden \“Shane! Come back!\“ hinterherruft. In der Liste der 100 bekanntesten Filmzitate wählte das American Film Institute diesen Satz auf Platz 47.

Zunächst die schlechte Nachricht: Cover, Menüführung und Bonusbereich sind äußerst lieblos ausgefallen. Der große Trumpf der Blu-ray ist dafür der glänzende Bildtransfer. Gezeigt wird Shane in verblüffender HD-Qualität im Originalformat 1.37:1, also mit schwarzen Rändern an den Seiten. Das Bild ist auch in den Nachtszenen so natürlich und detailreich, dass man kaum glauben mag, dass der Film 60 Jahre auf dem Buckel hat.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Paramount Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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