Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre (Premium Edition – 2 DVDs)

© Highlight Home Entertainment

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Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre (Premium Edition – 2 DVDs)

USA 2003

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 94 Min.

Studio: New Line Cinema

Vertrieb: Highlight Home Entertainment

Filmzine-Review vom 16.07.2004

Texas im Sommer 1973: Fünf Jugendliche sind in ihrem Van unterwegs zu einem Kurztrip
nach Mexiko. Auf einer abgelegenen Landstraße gabelt die Gruppe ein offensichtlich
verwirrtes Mädchen auf, das sich nach wenigen Augenblicken eine Kugel durch den Kopf jagt. Im nächsten Kaff wendet man sich Hilfe suchend an einen mürrischen Sheriff, der mit den
bizarren Bewohnern unter einer Decke zu stecken scheint…

Kaum ein anderer moderner Horrorfilm genießt einen derartig schlechten Ruf wie
Tobe Hoppers Texas Chainsaw Massacre aus dem Jahr 1974: In Deutschland lange
Zeit verboten und verstümmelt – in den USA fester Bestandteil der Filmsammlung im Museum of Modern Art. Bei der aktuellen Remake-Manie war es im Grunde genommen nur noch eine
Frage der Zeit, bis man sich an eine „zeitgemäße“ Version wagen würde. Und siehe da, die
Neuauflage kann sich trotz der Beteiligung von Hochglanzfilmer Michael Bay (als
Produzent) und eines Mini-Budgets von 10 Millionen Dollar sehen lassen. Unter der Regie des anerkannten deutschen Werbefilmers Markus Nispel gibt der Kettensägen-schwingende „Leatherface“ ein angemessen bedrohliches Comeback. Von Beginn an herrscht eine äußerst unheilvolle Stimmung, die sich wie ein roter Faden durch den Film zieht. Suggestive Kamerafahrten (wie schon beim Original von Daniel Pearl eingefangen) und schräge Perspektiven erzeugen beim Publikum eine konstant steigende Anspannung. Selbst abgestandene Genre-Versatzstücke (gegen jede Logik fliehen die Protagonisten in immer engere Räumlichkeiten und werden somit verwundbarer) werden gekonnt verwendet und dürften auch abgebrühte Horror-Fans an einigen Stellen zusammenzucken lassen. In der Endsumme ist das Texas Chainsaw Massacre zwar nicht ganz so apokalyptisch wie das (übrigens deutlich unblutigere) Original – aber immerhin verdammt nahe dran.

Die gute Nachricht vorweg: Die deutsche Premium Edition von Highlight ist mit der hochgelobten amerikanischen New Line Ausgabe nahezu identisch. Die gesamte Umsetzung ist in jeder Beziehung fabelhaft. Der dichte Sound – wie beim Actionfilm ein elementarer Bestandteil zeitgemäßer Horrorstreifen – unterstützt den Terrortrip entweder in DTS (in der deutschen Fassung) oder Dolby Digital 5.1. Die Bonusmaterialien sind fast durchgehend aufschlussreich. Neben drei Audiokommentaren mit den Themenbereichen „Produktion“, „Technik“ und „Story“ ist das 75-minütige Making Of eindeutig der Höhepunkt. Neben der Entstehungsgeschichte zur neuen Version wird ebenfalls das Original ausführlich gewürdigt. Splatterfreunde kommen dann bei den Deleted Scenes auf ihre Kosten – gezeigt werden u.a. 2 Sequenzen, die für den Kino-Release zu hart waren. Wer dann immer noch nicht genug hat, darf sich in der Crime-Doku „The Ghoul of Plainville“ über den berühmt-berüchtigten Serienmörder-Kannibalen Ed Gein weitergruseln, der ja bekanntermaßen die „Inspirationsquelle“ für Norman Bates in Psycho und Hannibal Lecter in Das Schweigen der Lämmer war. Zusätzlich bietet die deutsche Doppel-DVD noch einige Kurzinterviews und ein unkommentiertes Behind the Scenes. Dafür muss man allerdings auf die Bildergalerien und den DVD-ROM Part verzichten.

 

Marcs Filmwertung

Hartes, kompromissloses Remake – fast so erschreckend wie das Original.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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