Midge Ure – Rewind (The Greatest Hits Tour)

© Eagle Vision

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Midge Ure – Rewind (The Greatest Hits Tour)

GB 2002

FSK: ohne Altersbegrenzung

Länge: ca. 140 Min.

Studio: Eagle Rock

Vertrieb: Eagle Vision

Filmzine-Review vom 29.09.2002

Wer den Namen Midge Ure hört, wird sich neben Solo-Erfolgen wie „If I Was“ wohl in erster Linie an Ultravox erinnern – eine Band, deren Hits wie „Vienna“ und „Dancing With Tears in My Eyes“ aus den 80ern kaum wegzudenken sind. Weniger bekannt ist die musikalische Vergangenheit von Midge Ure, bevor er als Sänger von Ultravox die Charts stürmte. Dabei ist diese fast noch beeindruckender als der bekanntere Part seiner Karriere: nach den ersten musikalischen Gehversuchen in den frühen 70ern mit der Band Salvation, später Slick, stößt der Schotte 1977 zur Punk Rock-Band Rich Kids, die von keinem geringeren als Sex-Pistol Glen Matlock gegründet wurde. 1978 formiert Ure zusammen mit Steve Strange die Band Visage, schreibt einen der größten Hits der 80er – „Fade to Grey“ – und hilft der „New Romantics“-Welle auf die Sprünge. Zwischendurch springt er bei Thin Lizzy als Gitarrist ein, bevor er 1980 in die bereits seit 1974 (zunächst als Tigerlily) existierende Band Ultravox einsteigt. Der Rest ist weithin bekannt: zahlreiche Hits mit Ultravox und ebenso zahlreiche Solo-Erfolge – und das nicht nur in den 80ern: man erinnere an die von der Swatch-Werbung in alle Windrichtungen getragene Hitsingle „Breathe“ (1996).

Auf seinem Konzert im Londoner Shepherd Bush Empire im November 2001 begibt sich der sichtlich gealterte Ausnahmemusiker und -songschreiber auf eine umfangreiche Reise durch seine fast 30jährige musikalische Vergangenheit: vom Visage-Klassiker „Fade To Grey“ (in einer deutlich weniger elektronischen Version als das Original) über seinen ersten Solo-Hit „No Regrets“ bis hin zu den 2000er-Titeln „Beneath A Spielberg Sky“ und „Move Me“. Natürlich dürfen die obligatorischen Ultravox-Klassiker „Vienna“ (im Duett mit Jung-Tenor Russell Watson), „Hymn“ und „Dancing With Tears in My Eyes“ genauso wenig fehlen wie die Solo-Erfolge „If I Was“ oder „Breathe“. Musikalisch ist das gesamte Konzert 1a – lediglich Midge Ure selbst scheint streckenweise etwas die Luft auszugehen. Am besten sind Sänger und Musiker beim fulminanten Ausklang des Konzerts: „Hymn“, „The Voice“ und „Dancing With Tears in My Eyes“ lassen die 80er im besten Sinne wiederauferstehen.

Neben dem 95minütigen Konzert finden sich auf Rewind neunzehn kurze Interviews zu unterschiedlichen Titeln und Themen sowie zwei Musikvideos. Sehenswert sind außerdem die Akustik-Versionen zu „No Regrets“, „Vienna“ und „Dancing With Tears in My Eyes“: Midge Ure alleine mit seiner Gitarre.

Das Bild der DVD ist zwar im Großen und Ganzen scharf, allerdings hat es dazu eher wenig Gelegenheit: offensichtlich hat man den Saal für die Bildaufnahmen nicht zusätzlich ausgeleuchtet, sondern die typisch dunkle Club-Atmosphäre aufgenommen – zum Teil bedeutet das bis zu 80 Prozent schwarze Fläche auf dem Bildschirm… Am kräftigen Konzertsound, der unter anderem auch in DTS vorliegt, lässt sich dagegen nichts aussetzen.

 

Katjas Filmwertung

Musikalisch überzeugendes, optisch leicht enttäuschendes Konzert eines gealterten Pop-Dinosauriers.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Eagle Vision kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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