Million Dollar Baby (Special Edition, 2 DVDs)

© Arthaus | Kinowelt Home Entertainment

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Million Dollar Baby (Special Edition, 2 DVDs)

USA 2004

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 127 Min.

Studio: Warner Bros.

Vertrieb: Arthaus | Kinowelt Home Entertainment

Filmzine-Review vom 03.10.2005

Kellnerin Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) will ihren Traum von der Profiboxer-Karriere auf Biegen und Brechen verwirklichen. Trainer Frankie (Clint Eastwood) weigert sich aus Prinzip, eine Frau zu trainieren, doch Maggie bleibt hartnäckig…

Es wäre witzlos, an dieser Stelle die weitere Entwicklung der Geschichte von Million Dollar Baby preis zu geben, glücklicherweise wurde auch vor dem Kinostart von Clint Eastwoods 25. Film verhältnismäßig wenig über den Handlungsverlauf berichtet, so dass die meisten Zuschauer wohl unvoreingenommen und ahnungslos der ergreifenden Story folgen durften. Erzählt wird sie von Scrap (Morgan Freeman), einem ehemaligen Boxer, der von Frankie trainiert wurde und jetzt einen kleinen Raum in der Trainingshalle bewohnt, von dem aus er die Annäherung der verbissen kämpfenden Maggie und dem zunehmend interessierten Frankie beobachten kann und seinen alten Freund schließlich von der Zusammenarbeit mit dem Mädchen überzeugt. Angenehmerweise verzichtet Eastwood darauf, eine Romanze irgendeiner Art vom Zaun zu brechen, zumal sein Charakter mit der väterlichen Betreuung des jungen Boxtalents unendlich viel Liebe und Fürsorge an den Tag legt. Es ist erstaunlich, wie es ihm gelingt, einen „Box-Film“ – noch dazu Frauen-Boxen – selbst für erklärte Gegner dieser Sportart interessant und sogar spannend zu gestalten. Er gibt den drei Hauptfiguren viel Zeit sich zu entwickeln und hat mit Freeman und Swank natürlich das große Los gezogen. Die ebenfalls aus einfachen Verhältnissen stammende Hilary Swank, für die der Traum von Hollywood wahr wurde, spielt die ihr vermutlich aus diesem Grund gar nicht mal so unähnliche Maggie mit einer herzzerreißenden Intensität, für die sie 2005 mit ihrem zweiten Oscar belohnt wurde. So schonungslos und knallhart wie die Gegenschläge, die sie bei ihren Kämpfen einstecken muss, lässt Eastwood dann mit dem weiteren Verlauf der Geschichte aber auch den Zuschauer auflaufen. Es wird einem nicht erspart, einen fürchterlichen Gewissenskampf des Trainers mit zu durchleben, der sich doch anfangs so weigerte, etwas für seinen Schützling zu tun, aber schließlich mehr für sie tut, als irgend jemand verkraften kann.

Bei einer Special Edition auf zwei DVDs erwartet man gerade bei einem Film dieses Kalibers eigentlich einen Audiokommentar. Auf diesen muss man aber leider verzichten, dafür bietet die Bonus-Disc zahlreiche Extras. Am interessantesten ist wohl die von einem Moderator geleitete 25-minütige Gesprächsrunde mit Clint Eastwood, Hillary Swank und Morgan Freeman, in der nicht nur auf den Film eingegangen wird, sondern auch persönliche und tiefergehende Fragen an die Darsteller gerichtet werden. Auch die Produzenten kommen in einem eigenen Feature zu Wort. Mit 20 Minuten ist das unkommentierte B-Roll etwas zu lang geraten, das Special über Clint Eastwood umreißt sein Schaffensspektrum zwar nur grob, ist aber nicht uninteressant. Bild- und Tonwerte liegen, wie es sich gehört, im sehr guten Bereich.

 

Ninas Filmwertung

Gleichermaßen beeindruckend und erschütternd: erstklassiges Sportlerdrama mit Herz und Seele.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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