Mona Lisas Lächeln

© Columbia Tristar Home Entertainment

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Mona Lisas Lächeln

Mona Lisa Smile

USA 2003

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 114 Min.

Studio: Columbia Pictures

Vertrieb: Columbia Tristar Home Entertainment

Filmzine-Review vom 07.07.2004

Amerika in den 50er Jahren. Katherine Watson (Julia Roberts) nimmt eine Stelle als Dozentin für Kunstgeschichte am renommierten Wellesley College an. Mit ihren fortschrittlichen Ansichten trifft sie bei den traditionsbewussten Studentinnen jedoch auf Unverständnis…

Der Vergleich von Mona Lisas Lächeln mit Peter Weirs Der Club der toten Dichter aus dem Jahr 1989 liegt zugegebenermaßen nahe. Im Gegensatz zu Weirs Werk wird sich allerdings in 15 Jahren kein Mensch mehr an Mike Newells Film erinnern. Die wunderschön fotografierten Bilder und die malerischen Kulissen und Kostüme können nicht über die Vorhersehbarkeit der Handlungen und Dialoge hinwegtäuschen. Viel zu platt und klischeebehaftet wird die Thematik der Emanzipationsbewegung in einer Zeit, in der sich der Aktionsradius der Frauen auf Kinder, Küche und Kirche beschränkte, dargestellt. Der Konflikt zwischen Tradition und Feminismus wird überdeutlich skizziert – auf der einen Seite Katherine, die aus dem verruchten Kalifornien kommt und zudem dreisterweise noch nicht einmal verheiratet ist, auf der anderen Seite ihre konservative und verklemmte Kollegin Nancy (Marcia Gay Harden), die den Mädchen Unterricht in Anstand und Benimmregeln erteilt. Dazu kommt eine Reihe stereotyper Charaktere in den Studentenreihen: das hässliche Entlein, das sich nach Liebe sehnt (Ginnifer Goodwin), die Rebellin (Maggie Gyllenhaal), die eine Affäre mit einem Professor hat, das Hausmütterchen (Kirsten Dunst), für die das Ehefrauendasein das höchste Ziel ist, und die Hochbegabte (Julia Stiles), die zumindest kurzfristig eine berufliche Laufbahn jenseits des heimischen Herds in Erwägung zieht. Es gibt einige interessante Ansätze, wie beispielsweise der letztgenannte Konflikt zwischen Karriere und Familie, doch zu einer befriedigenden Aufklärung kommt es in keinem Fall. Darstellerisch hervorzuheben sind sicherlich Kirsten Dunst und Marcia Gay Harden in den wohl undankbarsten Rollen, aber auch Julia Stiles und Donnie Darko-Schwester Maggie Gyllenhaal lassen Julia Roberts phasenweise zur Nebendarstellerin werden.

Das Bild fällt durch einen extrem steilen Kontrast und übertrieben kräftig wirkende Farben auf, besonders Hauttöne werden dadurch etwas verfremdet. An Extras bietet die DVD 3 kurze Featurettes zu den Themen Kunst, College-Wesen und Feminismus, die allesamt mit optionalen deutschen Untertiteln ausgestattet sind. Nach einem Musikvideo und ein paar Trailern ist dann aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht.

 

Marcs Filmwertung

Klischeebehaftete College-Story mit prominenter Besetzung.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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