Monster’s Ball

© Universum Film

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Monster’s Ball

USA 2001

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 111 Min.

Studio: Lion’s Gate Films

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 18.04.2003

Hank Grotowski (Billy Bob Thornton) arbeitet als Vollstreckungsbeamter im Todestrakt eines Gefängnisses in Georgia. Zusammen mit seinem erzkonservativen Vater sowie seinem Sohn Sonny, der gerade im gleichen Beruf ausgebildet wird, lebt er ein von gegenseitigem Hass geprägtes Leben. Als Sonny sich nach einer heftigen Auseinandersetzung das Leben nimmt, quittiert Hank den Dienst. Doch sein Leben wird sich noch stärker verändern, denn kurz darauf lernt er Leticia Musgrove (Halle Berry) kennen, die Frau eines schwarzen Copkillers, bei dessen Hinrichtung Hank wenige Tage zuvor anwesend war.

Todesstrafe und Rassenkonflikte – gleich zwei hochsensible Themen stellen die Basis für Monster’s Ball, und damit ist das Werk von Marc Forster alles andere als leichte Kost. Dabei wird die umstrittene juristische Praxis hier aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive beleuchtet: im Vordergrund stehen die Menschen, die auf dem schmalen Grat zwischen beruflicher Professionalität, distanzierter Menschlichkeit und persönlicher Betroffenheit Tag für Tag mit dem gerichtlich angeordneten Tod umgehen müssen und nicht selten daran zerbrechen. Doch dies bleibt nur eine der Nuancen der vielschichtigen Story, die der in Ulm geborene Nachwuchsregisseur Forster brilliant inszeniert hat. Eine der Stärken des Films liegt in der Tatsache begründet, dass weder Todesstrafe noch Rassenkonflikte als politische Themen aufgebaut und polarisierend abgehandelt werden: sie sind einfach Bestandteil des täglichen Lebens der Protagonisten.

Dass Monster’s Ball eine so beklemmende Intensität aufbauen kann, ist neben der eindringlichen Regie in erster Linie den einzigartig agierenden Darstellern zu verdanken. Nicht umsonst hat Halle Berry für ihr schonungsloses Spiel 2002 den Oscar® für die beste weibliche Hauptdarstellerin abräumen können; Billy Bob Thornton liefert wie nicht anders zu erwarten auch hier eine gewohnt souveräne Performance ab.

Unter den Bonusmaterialien sticht ein englischsprachiges Making Of „Anatomie einer Szene“ hervor, das deutlich informativer als das kürzere HBO-Pendant daherkommt. Kurzinterviews, ein Feature zur Filmmusik und eine Hörfilmfassung hinterlassen einen insgesamt guten Gesamteindruck. Die technischen Details der DVD bewegen sich auf überdurchschnittlichem Niveau. Das Bild ist in Sachen Kontrast, Schärfe & Farbgebung ausgewogen und liefert gemeinsam mit der gelungenen Sound-Abmischung beste Voraussetzungen für ein intensives Filmerlebnis.

 

Katjas Filmwertung

Beklemmend intensives Drama mit einzigartigen Schauspielleistungen.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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