Motorpsycho (Russ Meyer Collection)
USA 1965
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 73 Min.
Studio: Eve Production
Vertrieb: Warner Vision
Filmzine-Review vom 17.11.2004
Herr der Brüste, König des Sexfilms, Hollywoods Busenfreund: Es mangelt nicht gerade an treffenden Bezeichnungen für Billigfilmer Russ Meyer, der Ende der 50er Jahre auszog, um den Nacktfilm in der prüden amerikanischen Kinolandschaft zu etablieren. Mit großem Erfolg: Meyers Filme erfreuen sich in einigen Kreisen nach wie vor einer enormen Beliebtheit. Zu seinem Markenzeichen zählen – natürlich neben den gigantischen Oberweiten seiner Heldinnen – extrem schnell geschnittene, überzogene Actionsequenzen (besonders in den „Spätwerken“), groteske Handlungen und eine große Portion schriller Humor. Heutzutage wirken die meisten seiner Filme harmlos und stellenweise unfreiwillig komisch. Trotzdem sollte man Meyers Werk nicht belächeln, der Mann war durchaus ein versierter Regisseur, der gezielt zu Mitteln jenseits des Mainstreams griff.
Motorpsycho fällt ein wenig aus dem typischen Meyer-Oeuvre heraus: Statt nackter Haut gibts eine geradlinige, harte Rächerstory (Tierarzt verfolgt Biker-Gang nachdem diese seine Frau vergewaltigt hat). Dass die Gang nicht stilecht auf dicken Harleys sondern schmalen Hondas die Gegend unsicher macht, dürfte wohl am Budget gelegen haben.
Im Vergleich zu den bereits erhältlichen Titeln aus der Russ Meyer-Collection ist das Schwarz-Weiß Bild bei Motorpsycho deutlich besser. Es bleibt allerdings beim schwachen Ton und null Extras.
Marcs Filmwertung
Russ Meyer einmal anders: Harter Biker-Film statt nackter Tatsachen.
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