Ocean’s Eleven
USA 2001
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 112 Min.
Studio: Warner Bros. | Village Roadshow Pictures | NPV Entertainment
Vertrieb: Warner Home Video
Filmzine-Review vom 26.09.2002
Daniel Ocean (George Clooney) ist kaum aus dem Knast entlassen worden, da plant er bereits seinen nächsten Coup. Allerdings keinen gewöhnlichen – er hat es auf einen der bestbewachten Tresore der Welt abgesehen: die gesammelten Geldreserven der Casinos Bellagio, Mirage und MGM Grand in Las Vegas. Gemeinsam mit Rusty Ryan (Brad Pitt) trommelt er eine Truppe von elf Leuten zusammen, um mit einem nahezu größenwahnsinnigen Plan 160 Mio. Dollar zu erbeuten…
Ähnlich wie bereits das 1960er Original mit Frank Sinatra bringt Ocean’s Eleven eine atemberaubende Starriege gemeinsam vor die Kamera: George Clooney und Brad Pitt wären alleine ja schon Grund genug, sich einen Film anzuschauen – Regisseur Steven Soderbergh (Erin Brockovich) hat aber noch ein paar bekannte Namen draufgepackt. So geben sich unter anderem Andy García und Julia Roberts die Ehre, Matt Damon ist sogar mit einer wenig glamourösen Nebenrolle zufrieden. Ganz zu schweigen von den Kino-Veteranen Carl Reiner und Elliott Gould… Und so ist an diesem Gangster-Coup schauspielerisch auch kaum etwas auszusetzen.
Wie für einen Film dieses Genres nicht anders zu erwarten, ist Ocean’s Eleven relativ storylastig. Dabei imponiert in erster Linie die Waghalsigkeit des von Danny Ocean geplanten Unternehmens. Da zu Beginn nicht allzuviele Einzelheiten verraten werden, fragt man sich die ganze Zeit, wie die Profi-Gangster den schwerbewachten Tresorraum wohl knacken wollen – das bleibt dann aber schon fast alles an Spannung. Die Gesamtstory ist insgesamt reichlich vorhersehbar und bietet trotz der obligatorischen Rückschläge verhältnismäßig wenige echte Twists&Turns. So erwischt man sich ab der zweiten Hälfte auch schon mal beim Blick auf die Uhr – streckenweise hat man angesichts des klaren Ziels des Films einfach das Gefühl, dass zu wenig passiert. Trotzdem gibt’s für den Zuschauer natürlich immer was zu tun, denn, wie Steven Soderbergh im Interview so treffend ausdrückt: egal, wann man hinschaut – in diesem Film sieht man immer jemand Schönes, oder zumindest jemand Wichtiges (übrigens auch außerhalb der genannten Starriege: u.a. gibt’s kurze Cameos von Vladimir Klitschko und Wayne Newton). Dass der äußeren Erscheinung nicht wenig Bedeutung beigemessen wird, zeigt sich auch an der optischen Ausstattung des Streifens. Auf die prototypischen allzu pompösen Las Vegas-Bilder hat man größtenteils verzichtet, dagegen kommen die Schauspieler allesamt ziemlich stylish daher – was das äußerst coole Auftreten der High-Tech-Gangster noch einmal verstärkt.
Insgesamt bietet Ocean’s Eleven durchaus passable Unterhaltung und ist allemal schön anzuschauen, zum Top-Film fehlt jedoch das gewisse Etwas.
Bild und Ton sind für eine Neuproduktion eher mäßig. Ganz offensichtlich hat man hier andere Schwerpunkte gesetzt, insgesamt können die technischen Werte aber trotzdem überzeugen. Unter den Bonusmaterialien sticht besonders der amüsante Audiokommentar mit Brad Pitt, Matt Damon und Andy García hervor; neben einem weiteren, etwas nüchterneren Kommentar mit Regisseur und Drehbuchautor sorgen außerdem diverse Dokumentationen für ein paar Infos nach dem Film.
Katjas Filmwertung
Nette Unterhaltung mit einer perfekt durchgestylten Starriege, leider nicht mehr.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Andy Garcia, Brad Pitt, Carl Reiner, Don Cheadle, Elliott Gould, George Clooney, Julia Roberts, Matt Damon
Musik: David Holmes
Produzent(en): Jerry Weintraub