Parfum

© Constantin Film

Parfum

D 2018

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 348 Min.

Vertrieb: Constantin Film

Filmzine-Review vom 28.02.2019

Die Freunde Moritz, Roman, Elena, „K“, Thomas und Daniel waren in ihrer Internatszeit eine eingeschworene Clique. Mittlerweile haben sie sich teils aus den Augen verloren, doch der gewaltsame Tod von K bringt sie wieder zusammen. Der jungen Frau wurden die Haare rasiert und Hautlappen aus den Achselhöhlen und dem Intimbereich herausgeschnitten – genau die Zonen also, die am stärksten für den Körpergeruch zuständig sind. Da sie sich zu Schulzeiten, inspiriert von Patrick Süskinds Bestseller „Das Parfum“, selbst an der Parfumherstellung versucht haben, vermuten sie den Täter in den eigenen Reihen…

So kann es weitergehen mit den deutschen Serien: Dark, Babylon Berlin, Parfum – langsam holt man hierzulande auf und wagt den Schritt weg von der kreuzbraven Grundschullehrer-/Pfarrer-/Tierarzt-Thematik und traut dem Zuschauer auch mal komplexe Handlungsgefüge zu. Man mag zunächst zwar mit den Augen rollen – schon wieder ein Film, der jetzt auch noch zur Serie verwurstet wird – aber damit täte man Parfum mehr als Unrecht. Die am Niederrhein angesiedelte Produktion überzeugt schon nach wenigen Minuten mit einer fantastischen Kameraarbeit (mit leicht exzessivem Filtereinsatz) und einem hochwertigen und stylischen Produktionsdesign. Sämtliche Darsteller sind in absoluter Höchstform und liefern eindringliche Performances, allen voran Friederike Becht als zielstrebige und unglücklich verliebte Ermittlerin, August Diehl als undurchsichtiger Geruchsfetischist oder Ken Duken als furchteinflößender Ehemann. Die Handlung verzweigt sich in viele Nebenstränge, die alle überaus spannend sind und ihre Berechtigung haben, durch Rückblenden enstehen Vernetzungen und Bezüge zu den aktuellen Geschehnissen. Jeder bleibt bis zum Schluss verdächtig, jeder scheint ein Motiv zu haben – und doch gelingt mit der Auflösung noch eine Überraschung. Kurzum: besser kann man eine Krimiserie kaum aufziehen.

 

Blu-ray Extras:

    • Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Der nächste große Wurf in der deutschen Serienlandschaft: Krimiunterhaltung auf allerhöchstem Niveau.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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