Passwort: Swordfish

© Warner Home Video

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Passwort: Swordfish

Swordfish

USA 2001

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 96 Min.

Studio: Warner Bros.

Vertrieb: Warner Home Video

Filmzine-Review vom 06.05.2002

Der Computer-Hacker Stanley Jobson (Hugh Jackman) soll dem kriminellen Mastermind Gabriel Shear (John Travolta) bei einer Art virtuellem Bankraub helfen, an versteckte Regierungskonten in Höhe von 9,5 Milliarden Dollar zu gelangen. Dabei entwickelt sich ein undurchsichtiger Zweikampf zwischen den beiden…

Passwort: Swordfish beginnt vielversprechend, in der Eingangssequenz gibt es einen schönen Travolta-Monolog, in dem er u.a. den Al Pacino Klassiker Hundstage zu Ehren kommen lässt und schließlich feststellt, dass heutzutage in Hollywood nur noch Mist gedreht wird. Soviel Mut zur Selbstironie lässt hoffen, doch schon bald sitzt man wieder in einem aalglatt durchkalkulierten Actionfilm mittlerer Güteklasse. Der Film schert sich wenig um seine Figuren, sondern ist in erster Linie tunlichst darauf bedacht, dass jede Einstellung vor perfekt ausgeleuchtetem Hochglanz geradezu erstarrt. Das gleiche Problem gab es für Regisseur Dominic Sena schon in seinem letzten Film Nur noch 60 Sekunden, schöne Bilder, schöne Menschen, alles garantiert keimfrei. Die Spannung, das wesentliche Element eines Actionthrillers, bleibt dabei schön auf der Strecke. Stattdessen feiert sich der Regisseur selbst mit aufwändigen Explosionen a la Matrix, endlosen Schießereien und den immer gleichen Autoverfolgungen. John Travolta spielt zwar nach seinen Totalausfällen Battlefield Earth und Lucky Numbers wieder herrlich charismatisch und böse, doch seine Rolle bleibt viel zu undurchsichtig (Bösewicht oder doch Held?). Die anderen prominenten Namen bestechen eher durch körperliche Fitness, die schwarze Schönheit Halle Berry hat angeblich für ihre kurze Oben-ohne-Show ein ordentliches Sümmchen eingestrichen und dem Film zusätzliche Propaganda eingebracht. Kaum zu verzeihen ist der gänzlich verschenkte Auftritt von Vinnie Jones (Snatch), der schnell wieder mit Guy Ritchie drehen sollte. Warum in einer Szene der angebliche finnische Hacker in der Originalversion mit seinem finnischen Anwalt deutsch (!) spricht, wird wohl für immer das Geheimnis des Regisseurs bleiben. Liegt ja immerhin beides in Europa.

Technisch kann man der DVD keinerlei Schwächen vorwerfen, das Bild ist garantiert makellos und weist eine fantastische Schärfe auf. Der Ton wird Action-Ansprüchen mehr als gerecht: viele Raumklang-Effekte in einer hervorragenden 5.1-Abmischung. Die Extras können da nicht ganz mithalten, die alternativen Enden machen kaum Sinn und die Dokus betreiben in erster Linie Werbung in eigener Sache.

 

Marcs Filmwertung

Wenig Neues von der Action-Front, immerhin technisch einwandfrei

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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