Pferde stehlen

© MFA Filmdistribution

Pferde stehlen

Ut og stjæle hester

Schweden/Norwegen 2019

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 118 Min.

Vertrieb: MFA Filmdistribution

Filmzine-Review vom 03.05.2020

Der 67-jährige Trond (Stellan Skarsgård) ist aus Norwegen in die schwedische Einöde gezogen, wo er in aller Abgeschiedenheit den Unfalltod seiner Frau verarbeiten und in aller Ruhe seinen Lebensabend verbringen möchte. Eines Abends lernt er seinen nächsten Nachbarn Lars (Bjørn Floberg) kennen. Er erkennt in dem Mann den kleinen Bruder seines besten Freundes aus Kindertagen wieder und wird an einen ebenso schönen wie schicksalhaften Sommer im Jahr 1948 erinnert, dessen Erlebnisse ihn bis heute geprägt haben…

Per Petterson, einer der erfolgreichsten norwegischen Schriftsteller, lieferte die Romanvorlage zu Pferde stehlen, einem in zahlreichen Rückblenden erzählten Drama über die Rolle, die Erinnerungen für unser Leben spielen. 1948 war der Sommer, in dem Trond seinen Vater zum letzten Mal sah, in dem er unbeschwerte Tage mit seinem Freund Jon verbrachte und in dem ein schreckliches Unglück das Leben beider Familien auf den Kopf stellte. Auf die extrem ruhige Erzählweise und das gemächliche Tempo des Films muss man sich einlassen können. Hans Petter Moland (Hard Powder / Einer nach dem anderen) gelingt es jedochdurch eine mächtige Bildsprache, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Vor allem aber widmet er der Geräuschkulisse besondere Aufmerksamkeit: das Splittern von Holz, das Rascheln der Blätter, durch hohe Gräser streichender Wind, rauschende Bäche – all das vernehmen wir um ein Vielfaches verstärkt und tauchen so ganz in die wilde Natur Skandinaviens ein. Im Gegensatz zu üppigem Bild und Sound steht die Wortkargheit der beiden gealterten Männer, die die persönlichen Tragödien ihrer Kindheit nie ganz abschütteln konnten.

 

Blu-ray Extras:

    • Kinotrailer
    • Trailer zu 3 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Mit opulenter Sound- und Bildsprache erzähltes leises Drama über einen schicksalhaften Sommer im Jahr 1948.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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