Pornorama

© Highlight

© Highlight

Pornorama

D 2007

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Studio: Constantin Film

Vertrieb: Highlight

Filmzine-Review vom 12.07.2008

München, Ende der 60er Jahre. Zwei Wochen vor seiner Vereidigung als Polizist wird Bennies Leben plötzlich kompliziert. Nicht nur, dass er sich in die politisch aktive Luzi verliebt, die in einer Kommune lebt und auf Kundgebungen für das Recht auf freie Liebe demonstriert. Noch dazu spannt sein Bruder ihn in ein naiv-wagemutiges Filmprojekt ein, von dem er sich dringend benötigtes schnelles Geld erhofft…

Pornorama oder Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts – unter diesem Titel dreht eine wild zusammengewürfelte Laien-Crew auf der Höhe der sexuellen Revolution einen Softporno. Ironischerweise bekommen sie dabei einen in Relation deutlich besseren Film zusammen als das Team um Star-Produzent Bernd Eichinger und Erfolgsregisseur Marc Rothemund, die in ihrer gleichnamigen Komödie aus dem Jahre 2007 mit namhafter Besetzungsliste eben diese Story über den Film im Film erzählen.

Angefangen beim leider gänzlich uncharismatischen Protagonisten Tom Schilling als verklemmter Polizisten-Anwärter mit brüchig-kieksiger Stimme, lassen Charaktere und ihre Darsteller größtenteils zu wünschen übrig. Benno Fürmann agiert genauso nichtssagend wie sein Charakter nichtsnutzig angelegt ist, Michael Gwisdek sächselt sich völlig überzogen durch seine wenigen Sprechzeilen und Lisa Potthoff gibt einen schlechten und uninspirierten Anke Engelke-Klon. Von einigen gelungenen Nebenrollen mal abgesehen (Valentina Lodovini ist als italienische \“Filmdiva\“ Gina Ferrari für einige der besten Szenen verantwortlich), kann lediglich Karoline Herfurth als entspannt-sympathische Luzi überzeugen, auch ihre Rolle lässt allerdings nur wenig Entfaltungsspielraum.

Ähnlich schwach wie die Charaktere ist auch die Story ausgeprägt: viele nette Ideen verpuffen im luftleeren Raum, lose Enden werden nicht miteinander verknüpft, kurz: jede Menge Potential wird verschleudert.
Dass sich das Gesamturteil gerade noch so in den Durchschnittsbereich retten kann, liegt an der Tatsache, dass mit Fortschreiten des Films tatsächlich noch der ein oder andere Lacher aufkommt. Das kann den mauen Nachgeschmack, den die arg konstruierte Story hinterlässt, zwar nicht mehr verhindern, sorgt aber zumindest dafür, dass man mit einigermaßen guter Laune und der gelungenen (wenn auch wenig authentischen) Musik von Mousse T. in den Rest des Abends entlassen wird.

Die DVD-Ausstattung kommt ebenfalls nicht über Mittelmaß hinaus: neben den obligatorischen Outtakes, Darstellerinfos und unkommentierten Szenen vom Dreh gibt’s immerhin knapp 20 Minuten an geschnittenem Material und eine ebensolange Zusammenstellung von Interviewschnipseln mit sieben der Darsteller und dem Regisseur Marc Rothemund.

 

Katjas Filmwertung

Was Rita braucht, brauchen wir noch lange nicht. Maue, uninspirierte Story mit vielen bekannten Namen, aber wenig Charisma.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Highlight kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert