Raum
Room
Kanada, Irland 2015
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 118 Min.
Studio: Element Pictures
Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment
Filmzine-Review vom 04.08.2016
Jack wächst mit seiner Mutter in „Raum“ auf. Jeden Abend kommt Old Nick vorbei, dann muss Jack sich im Schrank verstecken. Außerhalb von Raum gibt es nichts und niemanden, nur das Weltall. Alles, was er aus dem Fernsehen kennt, ist nicht echt, nur ausgedacht. So erklärt seine Mutter (Brie Larson) ihrem kleinen Sohn (Jacob Tremblay) die Welt, in die er geboren wurde. Seit sie vor 7 Jahren entführt wurde, ist Raum ihre Welt und die Welt von Jack, der nichts anderes kennt. Doch an Jacks 5. Geburtstag ist er alt genug, die Wahrheit zu erfahren. Außerdem sieht sie in ihm die einzige Chance, aus ihrem Gefängnis zu entkommen.
Brie Larsons leerer Blick, eine Mischung aus Resignation, Verzweiflung und gebrochener Psyche, dominiert die erste Hälfte von Raum. Für ihre erste richtige Hauptrolle in der Verfilmung des Romans von Emma Donoghue bekam sie die Oscar-Statue. Ihr Co-Star, der inzwischen 10-jährige Jacob Tremblay, wurde von der Academy zwar übergangen, konnte jedoch etliche andere Awards einstreichen und dürfte sich mit seiner Vorstellung an die Spitze der Kinderdarsteller gesetzt haben. Komplett natürlich und unangestrengt spielt er die überaus facettenreiche und emotional schwierige Rolle des kleinen Jungen, der plötzlich eine Welt verstehen muss, die es für ihn bisher nicht gab, der sich wie ein scheues Tier zusammenrollt, weil die Interaktion mit fremden Menschen ihn überfordert, und der am liebsten wieder in Raum zurück möchte, weil das seine vertraute Umgebung ist. So schrecklich die Zeit in Gefangenschaft und so spannend die Fluchtaktion inszeniert wurden, genauso bewegend ist in der zweiten Filmhälfte die Rückkehr in die Freiheit gelungen. Alle Seiten müssen emotionale Traumata verarbeiten, alte Routinen lassen sich nicht ohne Weiteres wieder aufgreifen. Das Drehbuch, ebenfalls von Emma Donoghue, wird dieser komplexen und komplizierten Situation mit all ihren Unwegsamkeiten, Rückschlägen, aber auch Lichtblicken und kleinen Erfolgen mehr als gerecht.
Regisseur Lenny Abrahamson (Frank) spricht mit Kameramann, Set-Designer und Cutter zusammen einen Audiokommentar. Die Gestaltung des Raums wird im Feature „3,5 x 3,5“ näher beleuchtet, und in „Die Nachbildung von Raum“ bekommt man Einblick in die Promotour, bei der für die Filmfans ein Nachbau des Raumes aufgestellt wurde.
Ninas Filmwertung
Berührendes „Kammer“-Spiel, bei dem sich die beiden Hauptdarsteller gegenseitig übertrumpfen.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Brie Larson, Jacob Tremblay, Joan Allen, William H. Macy
Musik: Stephen Rennicks
Produzent(en): David Gross, Ed Guiney