Restrepo
GB 2010
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 93 Min.
Studio: Outpost Films
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment
Filmzine-Review vom 11.08.2011
Die wohl aufwühlendste und beste Dokumentation des Jahres vermittelt aus der Sicht von US-Soldaten die ganze Sinnlosigkeit des Afghanistan-Krieges. Ähnlich wie in dem dänischen Beitrag Camp Armadillo wird auch in Restrepo eine kleine Gruppe von Soldaten von den Filmemachern 15 Monate lang direkt vor Ort mit Kameras begleitet. Gedreht wurde ausschließlich im berüchtigten Korengal-Tal, das seinerzeit von CNN als \“the most dangerous place in the world\“ eingestuft worden ist. In dieser brandgefährlichen Umgebung werden die jungen Soldaten ins heiße Wasser geworfen und sollen einen provisorischen Vorposten errichten, den sie fast täglich gegen angreifende Taliban-Kämpfer verteidigen müssen. In Gedenken an den kurz nach der Ankunft gefallenen Sanitäter Juan Restrepo wird die kleine Festung aus Sandsäcken nur Restrepo genannt.
Die beiden Regisseure Sebastian Jung (Autor von \“Der Sturm\“) und Tim Hetherington zeichnen den Einsatz der Truppe zwischen Patroulliengängen, Feuergefechten, Besprechungen und Lager-Koller beängstigend realistisch nach und ergänzen das ganze durch Interviews, die nach Beendigung der Mission aufgenommen worden sind. Auf einen Kommentar verzichtet das Duo bewusst und vertraut stattdessen auf die Wirkung der grausamen Bilder des Krieges.
Die Geschichte hat den Film inzwischen eingeholt: Bis 2014 hat US-Präsident Obama den Rückzug der Truppen aus Afghanistan kürzlich angekündigt, die Stellung am Korengal-Tal wurde schon 2010 geräumt. Für den britischen Journalisten Tim Hetherington blieb der einzige Film. Im April wurde Hetherington im Bürgerkrieg in Libyen tödlich von einer Granate getroffen.
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