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Ronin

© Capelight Pictures

Ronin (2-Disc Limited SteelBook) (4K UHD & Blu-ray)

USA 1998

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 121 Min.

Vertrieb: CAPELIGHT

VÖ-Datum: bereits erhältlich

Filmzine-Review vom 29.12.2023

In einer kleinen schummrigen Bar in Paris versammelt sich eine Gruppe internationaler Ex-Agenten, darunter der ehemalige CIA-Experte Sam (Robert De Niro), Origanisationswunder Vincent (Jean Reno) und IT-Spezi Gregor (Stellan Skarsgard). Unter Führung der irischen Auftraggeberin Deirdre (Natasha McElhone) sollen sie einen Koffer stehlen, der aber auch schon das Interesse russischer Gangster geweckt hat. Mit einem ausgeklügelten Plan bringen die Söldner den Koffer in ihren Besitz, doch es gibt einen Verräter im Team, der über Leichen geht…

Regie-Altmeister John Frankenheimer (Botschafter der Angst, Der Zug) hat gegen Ende seiner langen Karriere in den späten 1990ern mit Ronin nochmal ein kleines Meisterwerk auf die Leinwand gezaubert. Der schnörkellose Thriller hat mit der Hatz nach einem ominösen Koffer als Objekt der Begierde einen fast schon klassischen MacGuffin im Angebot, der die Handlung permanent vorantreibt. Frankenheimer inszeniert gleich drei furiose, im positiven Sinne „altmodische“ Autoverfolgungsjagden, die allesamt in Originalgeschwindigkeit und komplett ohne Computeranimationen gefilmt sind. Besonders die finale Rush Hour-Raserei in den (Einbahn)-Straßen von Paris ist ein beeindruckendes Beispiel für perfekt inszeniertes Bewegungskino und steht auf einer Stufe mit den legendärsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte wie etwa in Bullit oder French Connection. Die erstklassige internationale Besetzung ist nicht minder spektakulär, allen voran legt Robert De Niro in der Rolle des zurückhaltenden und gewieften Profis, der seine Karten nie ganz ausspielt, einen seiner letzten erinnerungswürdigen Auftritte hin. Dazu gesellen sich Hochkaräter wie Jean Reno, Stellan Skarsgard, Sean Bean und Jonathan Pryce. Einzig die Vergleiche und Parallelen zu den japanischen Ronin, den herrenlosen Samurai im Titel, wirken ein wenig aufgesetzt, wenngleich Frankenheimer sein Werk sicherlich auch als Hommage an den französischen Filmemacher Jean-Piere Melville und dessen Krimi-Klassiker Der eiskalte Engel (Originaltitel: Le Samouraï) versteht.

Das 4K UHD-Upgrade sorgt beim Bild für eine regelrechte Frischzellenkur und zeigt den Film in bestmöglicher Qualität. Mit dem gestochen scharfen Bild, einer überzeugenden Farbbalance und gelungenen Kontrasten sorgt der Transfer für einen echten Wow-Effekt. Besonders die vielen Auto-Stunts mit zum Teil sehr schnellen Kameraschwenks kommen im 4K-Format hervorragend zur Geltung. Die Tonqualität (deutsch und englisch im verlustfreien DTS HD Master Audio) ist ebenfalls exzellent und punktet mit sehr guter Räumlichkeit bei den Verfolgungsjagden. Im Vergleich zur uralten Blu-ray sind jetzt auch eine ganze Reihe von Extras dabei, die man allerdings schon von einigen ausländischen Releases (Arrow Video, Kino Lorbeer) kennt. Die Archiv-Features bieten u.a. Interviews mit Robert De Niro, Jean Reno und Natascha McElhone, einen Beitrag mit Kameramann Robert Fraisse sowie einen Audiokommentar mit Frankenheimer.

 

Extras auf 4K UHD:

    • Audiokommentar mit Regisseur John Frankenheimer
    • Original Kinotrailer
    • Deutscher Kinotrailer

Extras auf Bonus Blu-ray:

    • Im Schneideraum (19 min)
    • Natascha McElhone: Die Arbeit einer Schauspielerin (14 min)
    • Die Komposition der Musik (12 min)
    • Riskante Fahrmanöver (16 min)
    • Filmen auf der Überholspur (18 min)
    • Durch das Objektiv (18 min)
    • Interviews in Venedig (21 min)
    • Alternatives Ende (2 min)

 

Marcs Filmwertung

Handwerklich schnörkelloser Old-School-Thriller mit einigen furios geschnittenen Autoverfolgungsjagden, die längst Filmgeschichte geschrieben haben.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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