© Bildmaterial Capelight Picturs

Schloss des Schreckens

© Capelight Pictures

Schloss des Schreckens (Media Book)

The Innocents

GB 1961

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 99 Min.

Vertrieb: Capelight Picturs

Filmzine-Review vom 30.04.2020

Miss Giddens (Deborah Kerr) nimmt im Auftrag eines reichen Londoners eine Gouvernantenstelle in einem Schloss an. Auf dem Anwesen soll sie sich um die Erziehung der beiden Kinder Flora und Miles kümmern, die ihr schnell ans Herz wachsen. Doch einige mysteriöse Vorgänge machen ihr zunehmend zu schaffen. Bildet sie sich die geisterhaften Erscheinungen, in denen sie ihre eigene Vorgängerin und einen früheren Diener zu erkennen glaubt, nur ein, oder spukt es in den Gemäuern wirklich? Und sind die Kinder womöglich gar nicht so harmlos wie es scheint?

Nervenzerfetzende Spannung oder Alpträume auf Lebenszeit kann man von einem fast 60 Jahre alten Schwarz-weiß-Klassiker wie Schloss des Schreckens heute nicht mehr erwarten. Macht aber auch nichts, denn filmtechnisch betrachtet ist der sanfte Gruselfilm nach wie vor in jeder Einstellung meisterhaft inszeniert. Regisseur Jack Clayton hebt sich bewusst von den damals populären, recht grellen Hammer-Filmen à la Dracula ab und setzt auf subtile Nadelstiche und morbide Stimmung. Die heimlichen Fäden im Hintergrund zieht der legendäre Kameramann Freddie Francis, der mit ausgefeilten Techniken Hauptdarstellerin Deborah Kerr fast in jeder Szene in den Mittelpunkt stellt, z.B. in den Nachtszenen im strahlenden Lichttunnel oder aber durch perfekte Tiefenschärfe. Die berühmte Originalvorlage („The Turn of the Screw“) von Henry James hat kein Geringerer als Truman Capote mit etlichen psychologischen Finessen und Ideen angereichert.

Das edle Mediabook von Capelight zeigt den Film in aufwendiger 4K-Restaurierung, die von dem amerikanischen Criterion Release übernommen wurde. Detailreichtum und Bildtiefe sind fantastisch, wobei insbesondere die dunkleren Aufnahmen nun wesentlich ausgewogener wirken. Das Bonusmaterial ist sehr umfangreich, stammt aber mit Ausnahme des Booklets von der Blu-ray-Erstauflage. Für einen ersten Überblick lohnt sich die Einleitung von Kulturhistoriker Sir Christopher Frayling, der auch den Audiokommentar (mit dt. Untertiteln!) einspricht. Nicht minder interessant sind diverse (französischsprachige) Featurettes sowie das 72-minütige Hörspiel.

 

Blu-ray & DVD Extras:

    • Audiokommentar von Sir Christopher Frayling
    • Einleitung von Kulturhistoriker Sir Christopher Frayling (26 min)
    • Featurette: Hinter den Kulissen (25 min)
    • Featurette: Das Haus (7 min)
    • Featurette: Die Unschuld des Henry James (8 min)
    • Das Kostümdesign von Motley (14 min)
    • Hörspiel Die Unschuldsengel (72 min)
    • Kurzfilm „Ultima Thilse“ (19 min)
    • Original Kinotrailer
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • 24-seitiges Booklet mit einem Text von Daniel Wagner

 

Marcs Filmwertung

Sanfter Schwarz-Weiß-Grusel der subtilen Art, längst ein Klassiker des Genres.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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