Sex and a girl
Alex in Wonder (Sex and a girl)
USA 2001
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 90 Min.
Studio: Dog Films On Solid Land
Vertrieb: mediacs
Filmzine-Review vom 02.05.2003
Los Angeles, 1979. Alex (Angela Gots) ist 16 und lebt in einer Familie der Flower Power-Generation, in der Joints und Meditationen genauso alltäglich sind wie Unterhaltungen über Sex oder Geschlechtskrankheiten. Aber nicht nur das unterscheidet sie von ihren Freundinnen. Seit sie denken kann, hat Alex nur ein Ziel: sie will Tänzerin werden. Doch ihr bis dahin so klar vom Tanzen bestimmtes Leben gerät ins Wanken, als das Thema Sex auf der Bildfläche erscheint. Plötzlich dreht sich alles nur noch um die entscheidende Frage: soll ich oder soll ich nicht? Als dann auch noch die scheinbar perfekte Ehe ihrer Eltern zerbricht, gerät Alex in eine tiefe Sinnkrise…
Drew Ann Rosenberg hat als Regieassistentin in Filmerfolgen wie Misery, Philadelphia oder L.A. Confidential Erfahrungen gesammelt, bevor sie sich an einen eigenen Spielfilm gewagt hat. Die Lehrzeit hat sich gelohnt, denn mit Sex and a girl (alias Alex in Wonder) hat sie ein durchaus überzeugendes Erstlingswerk hingelegt. Mit gutem Gespür für Charaktere und Emotionen zeichnet Rosenberg das Porträt einer Identitätsfindung vor dem Hintergrund von Teenager-Alltag, Gruppenzwang und Scheidungsstress. Viel Humor im Wechsel mit einer durchaus ernsten Betrachtungsweise der klassischen Coming of Age-Problematik lässt dabei eine lockere, aber nicht flapsige Atmosphäre aufkommen.
Unterstützt von Robert Hays (Dr. T and the Women) und Ellen Greene (Little Shop of Horrors) trägt Hauptdarstellerin Angela Gots in ihrem Leinwand-Debüt einen Großteil zum Gelingen des Films bei, der durchaus etwas mehr als nur ein paar Festivalauftritte und eine kaum wahrgenommene Videopremiere verdient hätte. Den konstanten Spagat zwischen Kind und Frau, zwischen Lust und Frust, zwischen den eigenen Vorstellungen und den Erwartungen anderer setzt sie in einer überzeugenden und natürlichen Performance um und braucht sich neben ihren bekannteren jungen Kollegen wie Alison Lohman (Weißer Oleander) oder Danny Masterson (The Faculty) nicht zu verstecken.
Der Film konnte keine hohen Hollywood-Budgets verbraten – ähnliches galt wohl auch für die DVD-Produktion. Ein Sex and a girl-Trailer wird lediglich durch vier magere DVD-Tipps ergänzt. Immerhin wurde die deutsche Tonspur in 5.1 abgemischt – viel ist davon allerdings nicht zu merken. Lediglich die Musik findet ab und an ihren Weg auf die hinteren Boxen. Das Bild fällt durch stetiges Rauschen unangenehm auf, vereinzelte Unschärfen und schwache Farbkontraste verleihen dem Transfer insgesamt das Prädikat ‚enttäuschend‘. Von der Inhaltsangabe auf dem Cover ist übrigens abzuraten, diese ist nämlich nicht nur ungenau, sondern verrät leider auch zu viel von der Story…
Katjas Filmwertung
Gelungenes Spielfilmdebüt und einfühlsames Porträt einer Identitätsfindung in den 70er Jahren.
- Bad Moms 2 - 30. März 2018
- Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper - 24. Februar 2018
- Loving - 13. November 2017
- Mein Leben als Zucchini - 10. Oktober 2017
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Angela Gots, Ellen Greene, Geneviève Bujold, Robert Hays
Musik: Christopher Joannou
Produzent(en): John Walcutt, Drew Ann Rosenberg, Robert Hays