Shaun das Schaf – Der Film
Shaun the Sheep Movie
GB 2015
FSK: ab 0 Jahren
Länge: ca. 85 Min.
Studio: Aardman Animations
Vertrieb: Studiocanal
Filmzine-Review vom 01.09.2015
Der Alltag hat den kleinen Bauernhof fest im Griff. Bauer, Hund und die Schafsherde kommen aus dem langweiligen Trott nicht mehr heraus. Als der Bauer durch eine für den Hof in Mossy Bottom nicht ganz unübliche Verkettung unglücklicher Umstände schlafend samt Wohnwagen Richtung große Stadt rollt, müssen die Schäfchen im Bus hinterher, um ihn zurückzuholen. Aber der Großstadtdschungel ist eben kein Ponyhof…
Nachdem 2005 schon Wallace und Gromit ihren ersten Kinoauftritt hatten (Wallace & Gromit: Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen), dürfen nun auch Schäfchen Shaun und seine wolligen Freunde auf die große Leinwand. Seit 130 Serienepisoden blökt es bereits auf internationalen Fernsehbildschirmen. Kann die putzige Claymation-Serie, für die das 7-Minuten-Format eigentlich perfekt geeignet ist, über 85 Minuten bestehen? Sie kann – wenn auch mit kleinen Abstrichen. Im Gegensatz zu großen Animations-Produktionen wie WALL-E oder Shrek fehlt Shaun das Schaf – Der Film ein wenig die Doppeldeutigkeit. Eine versteckte Moral gibt es nicht – außer der sehr offensichtlichen, dass Schafe Gewohnheitstiere sind und der Alltagstrott eigentlich doch kein so schlechter Deal ist. Somit ist der Film für Kinder natürlich 1a geeignet, auch Erwachsene werden aber genügend Schauwerte finden und sich an der wie immer bei Aardman phänomenalen Claymation-Technik erfreuen. Immerhin richten die Macher mit einer Zebrastreifen-Überquerung à la Abbey Road und einer saukomischen „Schweigen der Lämmer“-Anspielung ein eindeutiges Augenzwinkern an ihre erwachsenen Fans. Das Hindernis der Sprachunfähigkeit wird erstaunlich gut gemeistert – und das obwohl Shaun im Gegensatz zu beispielsweise Hund Gromit keine Augenbrauen zur Mimikverstärkung hat. Da auch die Menschen nicht sprechen, verfolgt das Team um Shaun-Erfinder Nick Parks einen Stummfilm-/Slapstick-Ansatz im Stil von Buster Keaton. Dieser erweckt bisweilen den Eindruck mehrerer aneinandergereihter Shaun-Folgen, aber wer wird angesichts dieser überaus liebenswerten Figuren jetzt groß rummosern wollen.
Die Extras hätten gern etwas üppiger ausfallen dürfen. Immerhin wird ein kurzes Making of angeboten, bei dem man den Machern über die Schulter schauen darf. Die aufwändige Knettechnik, bei der das 8-köpfige Team pro Tag 2 Sekunden Film produziert, verliert für Außenstehende einfach nie an Faszination.
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Leserwertung
Trailer
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