Slumdog Millionär

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Slumdog Millionär

Slumdog Millionaire

GB 2008

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 115 Min.

Studio: Film Four

Vertrieb: Prokino

Filmzine-Review vom 06.11.2009

Jamal Malik (Dev Patel) ist noch eine Frage von der großen letzten 20-Millionen-Rupien-Frage der indischen Ausgabe von „Wer wird Millionär“ entfernt. Die Polizei ist überzeugt, dass der im Ghetto aufgewachsene Jüngling unmöglich alle Antworten kennen kann – er muss betrogen haben. Geduldig erklärt er dem Beamten, woher er sein Wissen hat und erzählt ihm dabei seine ganze Lebensgeschichte…

8 Oscars, darunter die drei wichtigsten für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch, endlose Nominierungen und Auszeichnungen bei Filmfestivals rund um den Globus – zweifellos ein voller Erfolg für Danny Boyle, der hier nach Trainspotting und 28 Days Later sein nächstes Meisterwerk abliefert. Slumdog Millionär funktioniert auf vielen Ebenen. Besonders große Bedeutung kommt dem visuellen Aspekt zu: immer wieder fängt Kameramann Anthony Dod Mantle knallige Farben und sanftes Sonnenlicht ein, die in reizvollem Kontrast zu dreckigen Slums, chaotischen Straßen und Müllkippen stehen. In jeder Einstellung gibt es so viel zu gucken, dass selbst für die Untertitel, die während der in Hindi gesprochenen Szenen stets an anderen Stellen eingeblendet werden, kaum Platz zu bleiben scheint. Ein dynamischer Soundtrack unterstützt den hohen Energielevel des Films. Doch in erster Linie ist Slumdog Millionär natürlich die Liebesgeschichte zwischen Jamal und Latika, die sich im Laufe ihres jungen Lebens immer wieder aus den Augen verlieren und irgendwann doch wiederfinden. Es ist weiterhin die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die in ihrer Kindheit gemeinsam vieles durchstehen müssen, aber letztendlich unterschiedliche Lebenswege wählen. Nicht nur die beiden Protagonisten und Newcomer Dev Patel und die bildhübsche Freida Pinto schultern den Film mühelos – grandios sind durch die Bank auch alle drei Kinderschauspieler, deren Gage übrigens in einen Fonds eingezahlt wurde, auf den sie nach Abschluss ihrer Schullaufbahn zugreifen können. Und obwohl er beim Abspann schon jeden Zuschauer glücklich und zufrieden gemacht hat, holt Boyle dann doch noch sein letztes As aus dem Ärmel: eine Bollywood-Musical-Einlage, die einem endgültig ein breites Grinsen aufs Gesicht stempelt.

Das Bild gefällt mit strahlenden Farben – knappe 20 Minuten an Interviews verschaffen zwar einen groben Überblick, sind aber eigentlich für einen Film diesen Kalibers etwas mager.

 

Ninas Filmwertung

Turbulent, exotisch, bildgewaltig: Danny Boyles Feelgood-Erfolgshit ist ein Film zum Immer-wieder-anschauen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb EuroVideo/ProKino kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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