Spock’s Beard – Don’t Try This At Home (2 DVDs)
USA 2002
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 300 Min.
Vertrieb: Insideout Music
Filmzine-Review vom 23.03.2004
Spock’s Beard – was bei diesem Namen auf eine Sekte von Star Trek-Maniacs mit Hang zu futuristischen Ambient-Sounds schließen lässt, entpuppt sich als eine der innovativsten und besten Prog Rock-Bands seit seligen Yes-Zeiten: eine Zusammenrottung von 5 Musik-Genies, die den Hörer, bzw. im vorliegenden Fall den Zuschauer, mitnehmen auf eine musikalische Achterbahnfahrt voller Kurven und Loopings.
Die erste, mit einem in Holland aufgezeichneten Livekonzert bestückte DVD, zeigt die Band in absoluter Hochform und voller Spielfreude. Neben wahnwitzigen Frickeleinlagen und einem in Bestform solierenden Ryo Okumoto (Keyboard) wird der Zuschauer von den erstklassigen Songs geradezu vom Hocker gerissen. Leider jedoch nicht von der Bild- und Tonqualität der Scheibe, die der Musik zu keiner Sekunde gerecht wird. Besitzer einer Heimkino-Anlage können den Verstärker getrost abgeschaltet lassen, kommt das Doppel-Package doch nur im schlichten Stereo-Klang daher, was bei dieser Art Musik doch recht ärgerlich ist. Ein Makel, den ein zumindest einwandfreies Bild wettmachen könnte, dieses entpuppt sich jedoch als bodenlose Frechheit – solche Unschärfen ist man normalerweise nur von VHS-Video-Bootlegs gewohnt. Wie man’s richtig macht, hat Sänger und Multi-Instrumentalist Neil Morse mit seinem Projekt Transatlantic und der DVD Live In Europe bereits erfolgreich vorgeführt.
Zum Glück kann die zweite DVD die Enttäuschung über den Konzertmitschnitt größtenteils ausgleichen. Die knapp zweistündige Dokumentation zur Entstehung des Albums „V“ zeigt dem Fan auf sehr informative und amüsante Weise den Ablauf des Songwritings und der Produktion. Abgerundet mit mehreren (Live-)Clips – die sich etwas kompliziert ansteuern lassen – ist dieses Doppelpack dennoch nur für absolute Spock’s Beard-Fans und Allessammler interessant.
Michas Filmwertung
Innovativer Prog-Rock technisch unwürdig auf DVD gebannt. Dank gelungenem Doku-Part kein Totalreinfall.
- Meat Loaf – Live with the Melbourne Symphony Orchestra (2 DVDs) - 27. November 2004
- Monsters Of Metal – The Ultimate Metal Compilation Vol. 2 (2 DVDs) - 19. April 2004
- Rush – Rush in Rio (2 DVDs) - 6. April 2004
- Destruction – Live Discharge - 27. März 2004