Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (2er DVD-Set)
Star Wars: Episode I -The Phantom Menace
USA 1999
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 131 Min.
Studio: 20th Century Fox
Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment
Filmzine-Review vom 24.11.2001
Zum Star Wars-Phänomen ist eigentlich schon alles Erdenkliche geschrieben und gesagt worden, deswegen folgt an dieser Stelle zunächst eine kleine persönliche Annäherung. Mit Stolz kann ich behaupten, dass der erste Teil (eigentlich 4. Teil) im Herbst 1977 mein allererster Kinofilm war! Im zarten Alter von 6 Jahren habe ich mit Sicherheit nicht alles verstanden, aber die Gewissheit, etwas vollkommen Einzigartiges gesehen zu haben, war sofort da. Es folgte eine jahrelange Leidenschaft für Star Wars, ob Panini-Sammelalbum, Bücher zum Film, Poster, alles wurde gekauft. Als dann in kurzen Abständen die Fortsetzungen in die Kinos kamen, gab es kein Halten mehr. Mittlerweile dürfte ich alle Teile insgesamt um die 40 Mal im Kino gesehen haben, für Hardcore-Sternenkrieger sicherlich nicht sonderlich beeindruckend, für mich ein Rekord für die Ewigkeit. Umso größer war die Freude, als George Lucas sich Mitte der 90er doch noch dazu entschließen konnte, weitere Star Wars-Filme zu verwirklichen. Episode I -The Phantom Menace wurde erwartungsgemäß gehypt wie kein anderer Film zuvor und spielte selbstverständlich tonnenweise Geld ein. Doch die Fan-Gemeinde war gespalten und die Kritiken teilweise vernichtend. Fangen wir zunächst mit den positiven Aspekten an: Neben den unzähligen brillianten CGI-Effekten, Masken und Kostümen ist der eigentliche Höhepunkt des Films das sagenhafte Pod-Rennen, das an Tempo, Spannung und Fantasiereichtum kaum zu überbieten ist. Ein weiterer Pluspunkt ist der Laserschwertkampf zwischen Darth Maul und den beiden Jedi-Rittern, perfekt choreographiert und packend bis zum bitteren Ende. Aus nostalgischen Gründen hat sich natürlich auch das Wiedersehen mit alten Figuren wie C-3PO, R2-D2, Yoda, Jabba The Hut und anderen gelohnt, was man von den neu eingeführten Charakteren mit Ausnahme von Queen Amidala (überzeugend: Natalie Portman) nicht behaupten kann. Besonders blass erscheint Ewan McGregor als junger Obi Wan. Womit wir auch schon bei den Enttäuschungen sind. Regisseur und Erfinder Lucas will den Star Wars-Jüngern allen Ernstes weismachen, dass der Ausgangspunkt für die berühmteste Saga der Filmgeschichte eine popelige interstellare Handelsblockade ist? Ziemlich schlappe Idee. Das eigentliche Grauen in Episode I hat drei Wörter: Jar Jar Binks. Die glubschäugige vertrottelte Mischung aus Nervensäge und Vollidiot ist weder lustig noch als Figur irgendwie interessant und kann meinetwegen für die beiden nächsten Teile in den Sandwüsten Tatooines vergraben werden. Den kleinen unfähigen Kinderdarsteller Jake Lloyd alias Anakin Skywalker kann er direkt mitnehmen. Ein weiterer Schwachpunkt: Bösewicht Darth Maul. Dieser ist zwar im Gesicht hübsch angemalt und hat das coolste Doppel-Laserschwert in der ganzen Galaxie, doch seine Rolle ist am Ende nur verschenkt, ein Vergleich zu Darth Vader drängt sich zu keinem Zeitpunkt auf. Das gleiche gilt für die merkwürdigen Kampfroboter, die Vorgänger der unübertroffenen Sturmtruppen. Die sehen zwar nett aus, doch offensichtlich muss man die Dinger im Gefecht lediglich schief angucken, damit sie in 1000 Einzelteile zerfallen. Und wer hat sich bitte schön die Namen ausgedacht. Qui-Gon Jinn, Gungan etc?? Alles King Kong oder was?? Aber man soll ja nicht unsachlich werden. Jeder Star Wars-Anhänger muss für sich selbst ausmachen, ob Episode I die enormen Erwartungen erfüllen kann. Trotz der technischen Brillanz, das berühmte und unvergleichliche Star Wars-Feeling, das normalerweise schon zu der sagenhaften Titelmusik einsetzt, ist bei mir auf der Strecke geblieben. Das soll allerdings nicht heißen, dass ich mich nicht tierisch auf den nächsten Teil The Attack of the Clones freuen werde, aber diesmal mit gebremster Erwartungshaltung.
Kritische Mitmenschen in bezug auf die DVD-Technologie konnte man bisher mit einer Probevorführung der Matrix-DVD mühelos zum Schweigen/Staunen bringen. Nun, diesbezüglich dürfte die gute alte Matrix ausgedient haben. Mit der Doppel-DVD von Star Wars: Episode I -The Phantom Menace ist die ultimative Referenzscheibe in Sachen Bild, Ton und Ausstattung erschienen. Das Widescreen-Bild ist in jeder Einstellung perfekt, mit hervorragenden Farben und größtmöglicher Schärfe. Selbst Pixelzähler werden hier arbeitslos. Erwartungsgemäß bombastisch präsentiert sich die Dolby Digital 5.1 EX Tonspur. Ob surrende Laserschwerter, wummernde Pod-Racer oder die obligatorischen Raumschlachten, der Sound ist das höchste der Gefühle und dürfte Heimkinofans die eine oder andere Freudenträne in die Augen treiben. Nicht minder genial sind die zahlreichen Extras, hier ließ sich George Lucas nicht lumpen und bescherte seinen Fans stundenlange ausführliche Hintergrundinfos und genaueste Einblicke in seine Star Wars-Welt. Höhepunkte sind mit Sicherheit die hochinteressante Doku „The Beginning“ und die sieben Deleted Scenes, u.a. mit einer verlängerten Pod-Rennen-Sequenz. Dass das ganze wunderschön mit verschiedenen Filmthemen durchgehend animiert ist, versteht sich fast schon von selbst. Bleibt eigentlich nur noch die Frage zu klären, wann denn jetzt die anderen Teile endlich auf DVD erscheinen…
Marcs Filmwertung
Für Star Wars-Fans der ersten Stunde filmisch eine Enttäuschung, dvd-technisch jedoch ohne Wenn und Aber das Maß aller Dinge.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Ewan McGregor, Ian McDiarmid, Liam Neeson, Natalie Portman, Pernilla August
Musik: John Williams
Produzent(en): Rick McCallum